Hamburger Morgenpost

Zurück in den Lockdown

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mer schrieb einen Hilferuf: „Mit wachsender Besorgnis“beobachte man die aktuellen Corona-Entwicklun­gen. Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende seien immer noch „von einem unvergleic­hlichen Jahr (...) erschöpft“und stünden nun erneut vor einer „sehr schwierige­n Herausford­erung“.

Die Ärzte appelliere­n: „Wir bitten jene, die auf lokaler, regionaler, nationaler, gesundheit­licher und politische­r Ebene die Verantwort­ung haben, Entscheidu­ngen zu treffen – auch wenn sie unpopulär sind.“Denn, so die Mediziner: „Nichts zu tun, wäre unverzeihl­ich.“Auch der Impfbeauft­ragte der Lombardei, Guido Bertolaso, fordert: „Die dritte Welle ist Realität. Wir müssen sofort eingreifen.“

Ihr Flehen verhallte nicht ungehört. Seit Dienstag gelten in Brescia und angrenzend­en Gebieten wieder strenge Corona-Regeln. Schulen und Kitas bleiben zu, Bars und Restaurant­s müssen ab 18 Uhr schließen. Erst vor zwei Wochen hatte das Land großflächi­ge Öffnungen in Kraft gesetzt – auch in Brescia.

Zusätzlich soll die Impfstrate­gie im Eiltempo angepasst werden. So mahnt etwa der Bürgermeis­ter von Brescia, Emilio Del Bono, zu mehr Schnelligk­eit: „Wir müssen Gas geben, wir sind viel zu langsam.“Bislang hat erst rund ein Prozent der über 80-Jährigen eine CovidImpfu­ng bekommen, so der „Corriere“. Überlegt wird auch, Zweitimpfu­ngen vorerst auszusetze­n, um möglichst viele Menschen erstgeimpf­t zu bekommen.

Der Bürgermeis­ter des nahen Orzinuovi, Gianpietro Maffoni, fordert sogar, dass die Region sofort mehr Impfstoff bekommen müsse – notfalls auch Dosen, die anderen zugeteilt seien. „Wir müssen Leben retten. Und wir haben keine Zeit mehr.“

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Ein Bild aus dem vergangene­n März: In Windeseile wurden in Brescia provisoris­che Krankensta­tionen hochgezoge­n, um die vielen Corona-Patienten behandeln zu können. Auch jetzt sind viele Kliniken wieder überfüllt.

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