Scheuer plant Verbrenner-Aus 2035 soll Verbot kommen – mit Ausnahme
– Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat sich für das Ende des klassischen Verbrennungsmotors in Autos ausgesprochen. „Unser Ziel muss das Auslaufen des fossilen Verbrenners bis 2035 sein“, sagte der CSU-Politiker der „Welt am Sonntag“. Damit eifert die Bundesregierung nun ganz offiziell dem US-Bundesstaat Kalifornien nach: Dort ist das Aus des Verbrenners bereits beschlossen. Allerdings lässt Scheuer ein Hintertürchen offen.
Denn ab 2035 sollen zwar Benziner und Diesel keine Zulassung mehr erhalten – es sei denn, sie werden mit synthetischen Kraftstoffen betrieben. „Wir müssen technologieoffen bleiben und gleichzeitig weiter strenge Klimaschutz-Vorgaben machen, damit die Anreize da sind, die nächsten 15 Jahre zu nutzen, um konkurrenzfähige saubere Kraftstoffe für Verbrenner zu entwickeln“, so Scheuer.
Vor Scheuer hatten sich bereits Winfried Kretschmann (Grüne) und CSUChef Markus Söder für ein Ende des Verbrennungsmotors im Jahr 2035 ausgesprochen. Söder hatte allerdings bereits als CSU-Generalsekretär im Jahr 2007 das Aus für den klassischen Verbrenner gefordert. Für das Jahr 2020. Passiert ist bekanntlich nichts dergleichen.
Können synthetische Kraftstoffe beim „Ausstieg“helfen? Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan nennt Scheuers Idee „brandgefährlich“– für den Klimaschutz und für die Autoindustrie. Sein Argument: Die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen koste sehr viel Strom. Mit der gleichen Menge Strom komme ein E-Auto fünf Mal so weit wie ein Verbrenner mit dieser Art des Kraftstoffs. „Der Verbrenner hat keine Zukunft, ganz egal wie man ihn betreibt“, so Stephan.
Andere Autoländer wie Japan, Großbritannien, Frankreich, Spanien oder Kanada haben bereits Enddaten zwischen 2030 und 2040 für die Verbrenner festgelegt.