„Höhenschwindel“beim Paulihaus?
BÜRONEUBAU Initiative erhebt schwere Vorwürfe gegen Bauherren des umstrittenen Projektes
Der Zoff ums „Paulihaus“geht weiter: Gegner werfen dem Bauprojekt am Pferdemarkt „Höhenschwindel“vor. Das Gebäude werde tatsächlich höher werden, als es auf den Visualisierungen erscheint.
Die Kritiker von der Initiative „St. Pauli Code jetzt“werfen den Bauherren des „Paulihauses“vor, die tatsächliche Höhe des Bürogebäudes auf den Visualisierungen „geschmeidig angepasst“zu haben.
Tatsächlich werde das „Paulihaus“oder wie die Ini ihn nennt, der „Pauli-Klotz“, 24,30 Meter hoch werden und am Ende viel wuchtiger wirken als auf dem Architektenentwurf. Grund: Der Neubau orientiert sich an der Höhe des gegenüberliegenden Altbaus. Wie hoch der Altbau tatsächlich ist, ist von der Straße aus aber kaum zu sehen, weil der First zurückgesetzt ist.
Die Projektentwicklung Hamburg Team spricht für die Bauherren. Auf MOPONachfrage, ob bei der Visualisierung tatsächlich geschummelt wurde, gibt es keine konkrete Antwort. Stattdessen verweist die „Bauherrengemeinschaft“ganz allgemein auf die Entstehungsgeschichte des Entwurfs: „Der Gewinnerentwurf stammt von einem lokalen Architekturbüro direkt aus dem Quartier, das über beste Ortskenntnis verfügt.“
Die Entwürfe seien 2018 öffentlich ausgelegt worden, jeder Besucher habe persönliche Anmerkungen machen können.
Die Gegner haben zumindest einen Etappensieg erreicht: Durch massiven Protest – auch am frühen Morgen des Fälltages – konnte das Abholzen von 21 Bäumen für die Bauarbeiten verhindert werden. Zunächst bis Ende September sind die Bäume vor der Säge sicher. In der Brutzeit der Vögel dürfen keine Bäume gefällt werden.
„Wir werden uns an die rechtlichen Bestimmungen halten“, erklärt Hamburg
Team dazu. Gestoppt ist das Projekt trotz der erzwungenen Verzögerung nicht: Das Paulihaus werde gemäß der Baugenehmigung vom 27. Dezember 2019 errichtet, so die Bauherrengemeinschaft.