Neuer Machtkampf auf Schalke
RALF RANGNICK Fan-Initiative und Aufsichtsrat zoffen sich um seine Rückkehr
Nach der neuerlichen 0:5-Blamage beim VfL Wolfsburg reichte es einigen Fans des FC Schalke 04 endgültig. Sie brachten direkt an der Geschäftsstelle ein Spruchband mit der Aufschrift „Pro Neuanfang, Pro Rangnick“an – und untermauerten damit den Wunsch nach einer Rückkehr von Ralf Rangnick als Sportvorstand.
Im Internet starteten die Anhänger des abgeschlagenen Tabellenletzten gar eine Petition zur baldigen Verpflichtung Rangnicks. Bis zum Sonntag fand die Aktion schon über 40 000 Unterstützer. Zudem wurde die Neubesetzung des Aufsichtsrats mit seinem Vorsitzenden Jens Buchta gefordert („Ahnungslosen Rat austauschen“).
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge möchte eine Gruppe einflussreicher Schalke-Unterstützer aus Wirtschaft und Politik Rangnick im Sommer zurückholen. Der 62-Jährige war bisher zweimal als Trainer bei Schalke.
Andere Pläne hat jedoch der Schalker Aufsichtsrat, der angeblich lieber Sportdirektor
Markus Krösche von RB Leipzig verpflichten will. In einer Mitteilung am Freitag wurde klargestellt, „dass Berichte, es gäbe eine 'Voreinigung' zwischen dem FC Schalke 04 und Ralf Rangnick oder seinem Berater, nicht zutreffen“.
Gegenüber der „Bild“gab Krösche am Sonntag dem Tabellenletzten indes eine klare Absage. „Ich stehe nicht zur Verfügung“, erklärte sich der 40-Jährige, der beim Champions-LeagueTeilnehmer noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 besitzt.
Unabhängig von den Vorgängen sei Rangnick ein „hochgeschätzter Fachmann“und „gern gesehener Ex-Schalker“. Die Besetzung des neuen Sportvorstands sei „ein fortlaufender Prozess“, fuhren die Königsblauen in der Mitteilung fort.
Rangnick wird unter anderem mit dem Amt des Bundestrainers in Verbindung gebracht. Zudem wird er auch als möglicher Nachfolger von Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach gehandelt. Rose wechselt zur nächsten Saison zu Borussia Dortmund.