Sanfter Riese
Haaland tröstet Jarstein nach Patzer. Verlässt er den BVB?
Für Torhüter ist Dortmunds TopTorjäger Erling Haaland normalerweise eher Feind als Freund. Doch nach dem folgenschweren Patzer von Hertha-Schlussmanns Rune Jarstein beim ersten Gegentor stand ihm Landsmann Haaland tröstend zur Seite. Nach dem 2:0-Sieg des BVB sprechen wieder einmal alle über den sanften Riesen – obwohl er diesmal gar nicht getroffen hat.
Sportdirektor Michael Zorc kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus. „Einen wie ihn habe ich noch nicht erlebt. Da können wir gerne auch europaweit suchen“, sagte er der „Welt am Sonntag“und meinte damit sicher nicht nur das Tränentrocknen bei Jarstein. Zorc versprach: „Wir versuchen, ihn aus sportlichen Gründen so lange wie möglich zu halten.“
Wie lange, ist offen. Haalands Vertrag läuft bis 2024, soll aber angeblich eine Ausstiegsklausel von bis zu 100 Millionen Euro enthalten. Zorc weiß: „Wenn er uns irgendwann irgendwohin verlassen sollte, käme nur eine Handvoll Klubs infrage.“Manchester City gehört dazu. Das Team von Pep Guardiola soll wohl die besten Chancen im Haaland-Poker haben, noch vor Stadtrivale United, Real Madrid und dem FC Chelsea.
Bei der WM 2022 könnte Haaland dann womöglich gar nicht dabei sein. Der norwegische Fußballverband will nach Druck vieler Fans und Vereine am 20. Juni über einen möglichen Boykott der Endrunde in Katar abstimmen. Vielleicht muss dann nicht nur Jarstein, sondern auch Haaland getröstet werden.