„Die Deutschen kommenwieder!“Buchungsansturm auf Mallorca sorgt für Freude – und blanke Wut
Sonne, Strand, Sangria: Nach der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca werden in Deutschland bereits beschwingt die Koffer gepackt – die Buchungen steigen sprunghaft. Auch auf der coronageplagten Insel wecken die News wieder Freude und Zuversicht – aber nicht nur.
„Die Deutschen kommen wieder!“twitterte der Analyst Miguel Otero, nachdem die Berliner Entscheidung getroffen worden war. Der Chef des Interessenverbandes „Palma Beach“kündigte für Ostern die Wiedereröffnung von mindestens 15 Hotels für rund 4000 Besucher an. Die vielen auf Tourismus angewiesenen Betriebe auf der Insel freuen sich, denn wegen der Reise-Einschränkungen wuchsen Arbeitslosigkeit und Armut drastisch – mehr als irgendwo sonst in Spanien. Ohne die Rückkehr der Touris würde „die Insel an Hunger sterben“, sagte der Fremdenführer Adán André Alomar zur „Mallorca Zeitung“. Die Aufhebung der Reisewarnung sei „die beste Nachricht überhaupt“, jubelte auch Ballermann-Gastronom Juan Miguel Ferrer.
Gleichzeitig schäumen unzählige Spanier vor Wut: Bis zum 9. April dürfen die Einheimischen nach einem jüngsten Beschluss der Zentralregierung ihre Region nämlich nur in Ausnahmefällen verlassen. Verwandtenbesuch oder Urlaub außerhalb der eigenen „Autonomen Gemeinschaft“sind strikt untersagt. Deutsche und Bürger anderer Länder werden derweil nahezu hindernisfrei ins Land gelassen. Meist reicht ein PCR-Test.
„Spanien wird zu Ostern ein Bunker für die Spanier und eine Oase für die Touristen aus dem Ausland sein“, titelte die Zeitung
„ABC“. Die „Última Hora“sprach von „Willkür“, ein spanischer User twitterte frustriert: „Zu Ostern darf ich nicht in mein Ferienhaus am Strand, aber mein Nachbar, der in Deutschland wohnt, der darf das?“
Auf den Balearen steigt zudem die Angst, dass die Urlauber eine neue CoronaWelle verursachen: „Das ist die beste Art und Weise, wieder zum Risikogebiet zu werden“, zitierte die „Mallorca Zeitung“den bekannten Insel-Cartoonisten Pau. „Für eine allenfalls mittelmäßige Saison“setze man „noch mehr Leben aufs Spiel“.