Jetzt sollen Spezial-Ermittler ihren Tod klaren
Verdächtiger Sharif A. weiter in Haft – hat er „Vika“getötet? War es ein Unfall?
Ier Wod der erst 20 Jahre alten Viktoria N. bleibt für die Beamten von Polizei und Vtaatsanwaltschaft weiterhin ein Rätsel: Was genau ist im Keller des Oehrfamilienhauses am Rahel-Varnhagen-Weg passiert? Wurde sie getötet? War es ein Unfall? Um das zu klären, haben nun Vpezialermittler übernommen: Wie die OOPO erfuhr, arbeitet jetzt die „OJA“an dem Jall – die Operative Jallanalyse.
Zunächst hatte man Sharif A. nach der Tat Mitte Januar festgenommen, weil man glaubte, er hätte die Deutsch-Russin getötet. Später wurde der Haftbefehl dann aber geändert: „Abgabe von Betäubungsmittel mit Todesfolge“. Das junge Mädchen war an einem Drogencocktail – einer Mischung der harten, opiumartigen Schmerzmittel Methaddict und Tramadol – gestorben. Ein Unfall – oder doch Mord?
Vor allem die Beziehung von Opfer und mutmaßlichem Täter ist noch unklar. Die „OFA“– ein meist fünfköpfiges Team aus Kripobeamten, Psychologen und Rechtsmedizinern – listet nun alle bekannten Ereignisse und Beweise auf, rekonstruiert den Tatort und versucht Fragen zu klären wie: Was sagte der Täter? Wie reagierte er auf Zurückweisung und Widerstand? Handelte er im Affekt?
Um ein möglichst detailgetreues Bild vom Ablauf des Verbrechens zu bekommen, zerlegen die Spezialisten die Tat in verschiedene Phasen: Vortat-, Kontaktund Tatphase. Es geht dabei ausschließlich um wissenschaftlich belegbare Fakten. Ein Täterprofil spielt dabei eine große Rolle – und natürlich das Motiv.
Sharif A., der 2016 nach Deutschland kam, war beziehungsweise ist in mehreren Städten gemeldet und hat gegenüber verschiedenen Behörden unterschiedliche Angaben zu seinem Alter und seiner Identität gemacht. Wegen Gewaltdelikten
ist er bisher nicht aufgefallen. Dafür lassen sich in seiner Strafakte mehrere Diebstahls- und Drogendelikte nachlesen. Auch in Hamburg.
Bei einer Sache sind sich die Ermittler offenbar sicher: Die Drogen, die „Vika“, so nannten sie Freunde und Familie, nahm, soll sie von Sharif A. bekommen haben. Unklar ist, ob er sie vorsätzlich getötet hat. Das will die „OFA“nun in einer mehrtägigen Fallanalyse herausfinden. Ein Mediziner sagt über die Drogenmischung, die im Blut der 20-Jährigen zweifelsfrei nachgewiesen wurde: „Es macht keinen Sinn, beide Substanzen gleichzeitig einzunehmen.“
Die Hamburger Staatsanwaltschaft hält sich zum aktuellen Ermittlungsstand bedeckt, gibt auf Nachfrage lediglich bekannt, dass weiterhin „in alle Richtungen“gearbeitet werde. Aber: „Es wird auch geprüft, ob ein Tötungsdelikt vorliegt.“