BERGE, BURG, BAUERN
Kaum jemand kennt den Stadtteil Rönneburg – ein Fehler.
Als die Straßenbahn noch fuhr, war Rönneburg im Süden Hamburgs gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Heute kommt man am einfachsten mit dem Auto in den Nachbar-Stadttteil von Harburg, der mit 2,3 Quadratkilometern zu den kleinsten der Hansestadt gehört.
Kaffee und Eis
Den Rundgang starten wir mit einem Eis in der Hand, das wir im Café am Park an der Rönneburger Straße gekauft haben. Joghurt-Orange oder lieber Pistazie? Ach, am besten beides. Hausgemacht und ausgesprochen gut.
Kirche im Bauernhaus
Wenige Schritte weiter entdecken wir ein reetgedecktes Fachwerkhaus. Das soll eine Kirche sein? Steht zumindest an der Tür. Jetzt sehen wir auch den Glockenturm, ein bisschen zugewachsen, neben dem Haupthaus. Wir überqueren die Straßen, denn gegenüber geht es gleich ins Grüne.
Bergauf und bergab
Durch die Grünanlage gehen wir in Richtung Alexandervon-Humboldt-Gymnasium, halten uns rechts und folgen den Familien mit Kindern, die es auf den großen Spielplatz zieht. Dass Rönneburg hügelig ist, kann man hier gut sehen. Wir verlassen den Park, halten uns links, folgen dem Hüllbeen und biegen links in den Küstersweg ein.
Burg mit Aussicht
„Am Burgberg“halten wir uns rechts. Hübsche Stadtvillen stehen an der kopfsteingepflasterten Straße und einen richtigen Berg, den Burgberg, gibt es auch. Von allen Seiten führen Wege nach oben. Auch wenn von der Holzburg, die zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert zur Verteidigung der Elbmarsch gebaut wurde, nichts mehr übrig geblieben ist, kann man sich doch vorstellen, dass der Standpunkt optimal gewählt war. Aus 45 Metern Höhe sind sogar die Kräne im Hamburger Hafen zu sehen.
Weltberühmte Künstlerin
Direkt am Burgberg steht das Wohnhaus der weltbekannten Konzeptkünstlerin Hanne Darboven, die in Rönneburg aufgewachsen ist und später in New York und Köln arbeitete. In der Arbeit „Friedrich II, Harburg 1986“verwendete sie vierhundertmal das Motiv einer Postkarte aus dem Jahr 1910 mit der Ansicht eines Platzes in Harburg, auf dem auch das Stammhaus der Darbovens zu sehen ist. Sie verstarb 2009, ihr Beetle parkt noch immer vor dem Familienanwesen, das jetzt die Darboven-Stiftung ist. Gegenüber gibt es einen Hofladen. Dass Rönneburg eher Dorf als Stadt ist, kann man hier gut nachvollziehen.
Pause im Park
Vom Hofladen folgen wir der Straße „Am Burgberg“ nach links und biegen dann wieder links in den Burggraben ein – jetzt sind wir mal um den Berg laufen und stehen vor Brinkmann’schen Park, wir nach einer kleinen Pause im Grünen über Kanzleistraße nach links wieder verlassen. Auf der Kanzleistraße gehen wir bis zur Radickestraße, halten uns links und folgen der Straße bis zur Rönneburger Straße. Schon stehen wir wieder vor dem Café am Park, das hoffentlich bald seine Außenterrasse wieder öffnen darf.