Hamburger Morgenpost

Bezirk Hamburg Nord übernimmt die Finanzieru­ng bis Jahresende

- Von SAMIRA DEBBELER

Eltern arbeiten im Homeoffice, Kinder toben derweil durch die Wohnung – eine Herausford­erung, die viele Hamburger Familien seit über einem Jahr meistern müssen. Betreute Spielplätz­e, auf denen die Sprössling­e auch ohne Beisein der Eltern, aber unter Aufsicht spielen können, waren für viele Familien deshalb ein Segen. In Hamburg gibt es 18 davon, sieben sind auch zu Corona-Zeiten geöffnet, der Verein „Aktion Kinderpara­dies“betreut sie und hat bislang 52 000 Euro pro Jahr von der Stadt dafür bekommen. Diese Förderung ist Ende März jedoch ausgelaufe­n, dem Projekt drohte das Aus. Jetzt gibt es ein Happy

End, zumindest vorläufig: Der Bezirk Hamburg-Nord übernimmt bis Jahresende die Finanzieru­ng.

„Der Bezirk Hamburg-Nord hat uns gerettet“, sagt Gerlinde Kohl-Jürgens, Vorsitzend­e des Vereins „Aktion Kinderpara­dies“im Gespräch mit der MOPO. „Bis zum Ende des Jahres werden wir uns ein Konzept überlegen, um auch noch im nächsten Jahr Kinder auf Spielplätz­en betreuen zu können. Wir werden Sponsoren und Spenden brauchen.“

Die Betreuerin­nen und Betreuer des Spielplatz-Projekts arbeiten ehrenamtli­ch. Bezahlt wird von den Geldern derzeit eine Sozialpäda­gogin, die Schulungen gibt, außerdem werden Versicheru­ngen beglichen, die Geschäftss­telle und Ausstattun­g finanziert. „Etwas ansparen können wir nicht“, sagt Kohl-Jürgens.

Trotzdem soll es auch 2022 weitergehe­n mit den betreuten Spielplätz­en: „Für Kinder ist es sehr wichtig, mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen, und auch für Eltern kann es derzeit entlastend sein, die Sprössling­e nicht selbst betreuen zu müssen. Man merkt, dass die Nachfrage während der Pandemie gestiegen ist“, erklärt Kohl-Jürgens.

Es ist schön zu sehen, wie Kinder in einer natürliche­n Umgebung Spaß haben. Gerlinde Kohl-Jürgens

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