Hamburger Morgenpost

Hamburger landen internatio­nalen Gaming-Hit

ERFOLG Wie aus einer guten Idee ein florierend­es Unternehme­n wurde

- Von RUTH WARZELHAN

Das Hamburger Unternehme­n „AppLike“geht momentan durch die Decke: Angefangen hat die Firma als Zwei-Mann-Team – jetzt beschäftig­en die Gründer Jonas Thiemann (30) und Carlo Szelinsky (34) rund 100 Mitarbeite­r und feiern einen Riesenerfo­lg mit dem Spiel „CatEscape“.

Gestartet wurde „AppLike“2016 in Zusammenar­beit mit Gruner + Jahr. Jede der drei Tochterfir­men des SoftwareUn­ternehmens hat eine ganz eigene Aufgabe: „Justdice“schlägt Android-Nutzern weltweit weitere Apps vor, um die Nutzung ihres Smartphone­s zu personalis­ieren. „Adjoe“hilft anderen Unternehme­n, Werbung zu schalten.

Die Tochterfir­ma „Sunday“schließlic­h entwickelt und veröffentl­icht Smartphone-Spiele. Ende 2020 war der Gaming-Hit „CatEscape“in den USA ein riesiger Erfolg und kletterte an die Spitze der amerikanis­chen Gaming-Charts.

Ein Erfolg, der so zunächst gar nicht abzusehen war. Thiemann und Szelinsky hatten sich während ihres Studiums auf einem Businesspl­an-Wettbewerb kennengele­rnt und kamen auf die Idee, eine Gutscheinp­lattform zu gründen.

„Wir haben uns schätzen gelernt, weil wir einfach so verschiede­ne Stärken haben, und sind dann in einem Team gelandet“, erzählt Thiemann. Am Ende gewannen die beiden den Wettbewerb und entschiede­n sich 2015, aus diesem kleinen Projekt ihre erste Firma „coPAY“zu gründen.

2016 ging die Gutscheinp­lattform „coPAY“allerdings pleite. Doch davon ließen sich die beiden nicht entmutigen.

„Nur weil ,coPAY‘ nicht funktionie­rt hat, heißt es ja nicht, dass es überhaupt nicht funktionie­ren kann“, ist sich Thiemann sicher. So wurden er und Szelinsky 2016 erneut zu Partnern und Investoren – und „AppLike“wurde gestartet.

Szelinsky erzählt, die beiden hätten sich auch die Zeit genommen zu verstehen, warum es vorher nicht so richtig lief. Schnell war klar, dass „AppLike“ein intelligen­tes Geschäftsm­odell brauchte, dass die Stärken der beiden hundertpro­zentig widerspieg­elt. Bei „coPAY“sei dies nicht der Fall gewesen.

Thiemann erzählt, dass die Größe, die „AppLike“heute angenommen hat, immer noch „unvorstell­bar“sei. 2019 machte das Unternehme­n einen Umsatz von knapp 50 Millionen Euro und wurde 2020 in eine Holding umgewandel­t. Mittlerwei­le beschäftig­t die Firma in Hamburg rund 100 Mitarbeite­r.

„Heute können wir mit ,AppLike‘ mehr als 100 Millionen Menschen weltweit erreichen“, erzählt der Gründer. Dass ihre Firma aus Hamburg so eine große Reichweite hat, sei ein toller Gedanke.

Die Mitarbeite­r kommen aus mehr als 30 Ländern. Hier fänden alle Kulturen Platz, betont Thiemann. Seine Oma habe ihn Toleranz und Weltoffenh­eit gelehrt, erzählt er. Und das Miteinande­r in der Firma finde sie toll, „auch wenn sie die Arbeitsabl­äufe und die Produkte nicht wirklich versteht“.

„Wir möchten unbedingt bodenständ­ig bleiben“, fügt Szelinsky hinzu. „Jeder kann bei uns etwas erreichen. Ich glaube, dass unsere Freunde das cool an dem Unternehme­n finden.“

Das Start-up soll also weiterhin so laufen wie jetzt. „Das ist eine tolle Aufgabe, die wir auch die nächsten 20 Jahre weitermach­en wollen“, so Thiemann.

Wir möchten bei allem Erfolg unbedingt bodenständ­ig bleiben. Carlo Szelinsky

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Die erfolgreic­hen Junguntern­ehmer Jonas Thiemann (l.) und Carlo Szelinsky
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