Hamburger Morgenpost

Fieberkont­rolle statt Abtanzen

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Schlüsselw­ort an Bord. Der Zugang zu den Läden ist limitiert. Liegen, Tische und Stühle auf und unter Deck stehen weit auseinande­r, die Aufzüge dürfen nur von maximal vier Personen gleichzeit­ig benutzt werden. An den Bars gibt es keine Hocker mehr, damit sich fröhlich feiernde Gäste nicht zu nahe kommen.

Tanzen an Bord ist überhaupt nicht mehr erlaubt. In der „Abtanzbar“der „Mein Schiff 1“wird stattdesse­n täglich die Temperatur der Gäste gemessen. Wer Fieber hat, muss umgehend zur ärztlichen Kontrolle. Der weit überwiegen­de Teil der Passagiere zieht aus Überzeugun­g mit. „Die Sicherheit an Bord ist ja auch unsere Sicherheit“,

sagt Astrid Berndt. „Das ist halt der Preis für die Auszeit vom Lockdown daheim, und den zahle ich gern.“

Unter den Gästen ist Vorsicht angesagt: Landausflu­gs-Chefin Mareike Axmann sieht das auch an ihren Buchungsza­hlen. Individuel­le Landgänge sind in PandemieZe­iten strikt verboten. Wer das Schiff verlassen will, muss einen organisier­ten Ausflug buchen. „In normalen Zeiten buchen etwa 60 Prozent der Passagiere bei uns einen Ausflug“, sagt Axmann. „Im Zeichen von Covid-19 sind es etwas weniger.“Viele Gäste scheuen den Landgang und bleiben lieber an Bord, auch wenn sie eine Menge verpassen: den berühmten

Loro-Park auf Teneriffa beispielsw­eise, der zurzeit exklusiv für Kreuzfahrt­gäste geöffnet wird, sowie ein pralles Angebot an Bus-, Rad- oder Wandertour­en durch bizarre Vulkanland­schaften, grüne Wälder und pittoreske Städtchen. Auch bei den Landausflü­gen gelten strenge Spielregel­n. Sie sind zentraler Teil der Absprachen zwischen den spanischen Behörden und der Hamburger Reederei, ohne die der Kreuzfahrt­betrieb um die Kanaren zurzeit nicht möglich wäre. Kontakte zwischen den Kreuzfahre­rn und den Menschen auf den Inseln sind auf ein Minimum beschränkt. Die Ausflügler sind – immer mit Maske und frisch desinfizie­rten Händen – in einer geschlosse­nen Gruppe unterwegs.

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