Hamburger Morgenpost

Kommt Uwes Enkel jetzt zum HSV zurück?

Mainzer steht auf Liste der Bosse.

- SIMON BRAASCH simon.braasch@mopo.de

Sein Name ist untrennbar mit dem größten HSV-Idol aller Zeiten verbunden. Vor acht Jahren aber verließ Levin Öztunali den HSV, um sein Glück woanders zu suchen. Der Enkel von KlubIdol Uwe Seeler (84) sah in der Fremde die bessere Perspektiv­e, kickte erst für Leverkusen, dann bei Werder Bremen und seit 2016 in Mainz. Nun aber ist Öztunali wieder auf dem Markt – und auch Thema beim HSV.

Dieses Drehbuch hätte ganz sicher Hollywood-Reife. Während Öztunali mit der Raute auf der Brust zur Bundesliga-Rückkehr des HSV in den Volkspark einläuft, jubelt Seeler seinem Enkel von der Tribüne aus mit glänzenden Augen zu. Der Stoff für große Träume. Und ein Happy End, nachdem sich die Wege Öztunalis und des HSV auf so enttäusche­nde Weise getrennt hatten.

Zumindest die Möglichkei­t, dass diese Träume wahr werden, ist gegeben. Öztunalis Vertrag in Mainz läuft aus, sein Abgang gilt als sicher. Vor allem, weil der 25-Jährige unter dem neuen

Trainer Bo Svensson schlechte Karten hat. In dessen 5-2-1-2-System ist für Flügelspie­ler Öztunali (Vater Mete ist mit Seeler-Tochter Frauke verheirate­t) nur selten Platz. Mainz siegt und lacht, Uwes Enkel aber sitzt draußen. Nur sechs Spielminut­en in den vergangene­n zwei Monaten. Zu wenig, um verlängern zu wollen.

Ohnehin pfeifen die Spatzen in Mainz ein anderes und deutlich spannender­es Lied von den Dächern. Öztunali, so heißt es dort, soll sich eine Rückkehr zum HSV sehr gut vorstellen können. Zu dem Verein, bei dem er zum großen Talent wurde.

Rückblende: Mit zehn Jahren wechselt der Offensivma­nn 2006 aus Nordersted­t in die HSV-Jugend, reift zum Junioren-Nationalsp­ieler. Bundesliga-Profi aber wird er erst in der Fremde. Weil ihm das Angebot, das ihm HSV-Sportchef Frank Arnesen 2013 vorlegt, nicht überzeugt. Öztunali geht mit 16 Jahren nach Leverkusen. Und wächst: Insgesamt 74 Junioren-Länderspie­le für Deutschlan­d, zwei EM-Titel (2014 mit der U19 und 2017 mit der U21). Dazu insgesamt 167 Bundesliga­spiele.

Kommt er nun zurück? Nach MOPO-Informatio­nen ist Öztunali in der Tat einer von mehreren Kandidaten, den der HSV für die Außenbahne­n im Visier hat. Das Problem: Der Verein kann noch nicht konkret planen, weil er nicht weiß, in welcher Liga er ab Sommer spielt. Für Öztunali, der auch mit Vereinen aus England und Spanien sprechen soll, käme der HSV aber nur als Erstligist in Frage. Sein Vorteil: Er ist ablösefrei und kennt die Bundesliga.

Darf Seeler seinen Enkel wieder im HSV-Trikot sehen? Vorher müssten noch einige Schritte gegangen werden. Und klar, Hamburg ist nicht Hollywood. Träume sind dennoch erlaubt.

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 ??  ?? Levin Öztunali (Mitte/hier im Duell mit Wolfsburg) verließ den HSV 2013. Seit Sommer 2016 spielt er für Mainz, in dieser Serie 14-mal (ein Tor).
Levin Öztunali (Mitte/hier im Duell mit Wolfsburg) verließ den HSV 2013. Seit Sommer 2016 spielt er für Mainz, in dieser Serie 14-mal (ein Tor).
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