Behörde hatte das Sportevent verboten. Veranstalter sind überrascht
WILHELMSBURG
Der Internationale Wilhelmsburger Insellauf ist am Sonntag nach Anordnung der Polizei vorzeitig abgebrochen worden. Der Vorwurf: Die Veranstalter hätten das Event trotz besprochenem Verbot stattfinden lassen.
Eigentlich gab es für die Veranstalter, die BMS Laufgesellschaft, am 11. April 2021 Anlass zur Freude: Es sollte das Jubiläum des 40. Wilhelmsburger Insellaufs sein.
Um den Teilnehmern den Lauf trotz der Corona-Pandemie zu ermöglichen, wurde ein spezielles HygieneKonzept angefertigt: Unter dem Motto „Run & Collect“konnten die Teilnehmer demnach unter Einhaltung der Abstandsregeln laufen. Außerdem wurde auf Zuschauer oder Verpflegungspunkte verzichtet.
Dennoch wurde der Insellauf auf Anordnung der Polizei am Sonntagmittag abgebrochen. Wie die Polizei am Montag der MOPO mitteilte, stellten diese vor Ort die Personalien von knapp 100 mutmaßlichen Teilnehmern des Laufes fest.
„Es gab vorher eine diesbezügliche Rücksprache mit den Veranstaltern, dabei war auch das Gesundheitsamt involviert. Die klare Ansage, dass der Lauf nicht stattfinden darf, wurde ignoriert“, sagte Sorina Weiland, Pressesprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte, am Montag der MOPO. „Solche Veranstaltungen
passen nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen.“
Die BMS Laufgesellschaft sieht das anders und zeigt sich überrascht. „Der Tatbestand einer klassischen Veranstaltung liegt unseres Erachtens nicht vor, da sich der Lauf auf eine digitale, semipermanente Zeitmessung beschränkte, die unter strenger Kontrolle von Abstandsregeln genutzt werden konnte“, teilte die Laufgesellschaft in einer Stellungnahme auf ihrer Webseite mit.
Durch die strengen Vorschriften des Corona-Konzeptes seien keine Unterschiede zu einer rein virtuellen Veranstaltung mehr erkennbar, heißt es darin weiter. Gegen die verantwortlichen Veranstalter des Laufes wurde seitens der Polizei ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.