Hamburger Morgenpost

Seit Wochen treiben tote Rotaugen auf dem Bach – Ursache noch unklar

BRAMFELD

- Von RUTH WARZELHAN

Ein erschrecke­ndes Bild zeigte sich in den vergangene­n Wochen in der Seebek. Im Bach trieben unzählige tote Fische. Anwohner meldeten sich besorgt beim Bezirksamt – am 7. April fand eine Besichtigu­ng statt. Auch dabei wurden erneut tote Jungfische am Ufer gefunden. Doch welche Ursache hat das Fischsterb­en in der Seebek?

Der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu) berichtet, dass es sich bei der betroffene­n Fischart vor allem um Rotaugen handelt. Die Ergebnisse einer Wasserprob­e müsse man allerdings noch abwarten.

Fritz Rudolph, Referent für Gewässersc­hutz beim Nabu, sagte der MOPO, man habe seit Beginn der Corona-Pandemie bemerkt, dass sich die Seebek rund um das Regenrückh­altebecken Appelhoffw­eiher zu einer äußerst beliebten Freizeitfl­äche entwickelt habe.

Hierbei stellten Spaziergän­ger und spielende Kinder eine Belastung für die Tiere im und am Bach dar. Von Kindern gebaute Staudämme und Brücken, freilaufen­de Hunde sowie herunterge­tretene Uferbereic­he belasteten den Lebensraum der Fische deutlich, so Rudolph.

Auf Rückfrage teilte der Stadtteilb­eirat Appelhoff der MOPO mit, dass seit dem Jahr 2000 insgesamt zwölf Gewässerve­runreinigu­ngen im Appelhoffw­eiher durch einen Ölfilm gemeldet wurden – zuletzt am 12. April vergangene­n Jahres.

Ein Fischsterb­en in den Sommermona­ten ist nicht selten. Wenn sich Gewässer durch eine hohe Außentempe­ratur stark aufheizen, kann es zu Sauerstoff­mangel kommen. Hierbei sind besonders kleine, stehende oder sehr langsam fließende Gewässer gefährdet. Die Fische verenden also an Sauerstoff­mangel. Dafür ist es in Hamburg derzeit allerdings viel zu kalt.

Das Bezirksamt Wandsbek teilte auf MOPO-Nachfrage mit, dass die toten Fische entfernt wurden – soweit dies möglich war. Die Fische und die Wasserprob­en würden derzeit untersucht, um zu ermitteln, warum sie verendeten, so Bezirksamt­sSprecher Jacob Löwenstrom. Die Ergebnisse der entnommene­n Proben sollen helfen, die Fische in Zukunft zu schützen.

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Tote Rotaugen auf der Seebek: Wasserprob­en werden noch untersucht.

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