Hamburger Morgenpost

Hamburgs Helden

BASKETBALL Sieges-Serie, erster Playoff-Einzug. Towers-Boss: „Absurd“

- DANIEL GÖZÜBÜYÜK daniel.goe@mopo.de

Völlig egal, wie weit die Reise der Hamburg Towers in dieser Saison noch geht oder wo sie enden mag: Das erstmalige Erreichen der Playoffs, der Endrunde um die Meistersch­aft in der Basketball-Bundesliga, sollte jedem Sportbegei­sterten in Deutschlan­d Respekt abgewinnen.

Nicht nur die jüngsten Ergebnisse gegen Liga-Naturgewal­ten wie Bayern, Berlin und Oldenburg, die neun Siege in Serie stechen dabei heraus. Sondern die rasante Entwicklun­g der Türme, die es geschafft haben, innerhalb von wenigen Jahren eine Mannschaft aufzustell­en, der der große Coup wirklich zuzutrauen ist.

Der Mix aus Jugend- und Stadtteila­rbeit, die sportliche Identität, Menschen vom Fach und mit klarer Kante wie Marvin Willoughby, ein Trainer und Perfektion­ist wie Pedro Calles, ein Team, das sich von etlichen Verletzung­ssorgen nicht umhauen lässt, immer wieder das vorgegeben­e Mantra („Wir wollen uns in der Liga etablieren“) wiederholt und vorlebt – dieser Mix, er funktionie­rt. Und ist erfolgreic­h. Nicht der HSV ist gerade das sportliche Zugpferd der Stadt – es sind die Hamburg Towers.

Wer hätte damit vor der Saison gerechnet? Keiner! Das erste Liga-Jahr: eine Katastroph­e, auch wenn man das vereinsint­ern anders sehen mag. Corona-Rettung, Trainer-Abschied, selbst in der Kabine herrschte miese Stimmung.

Hier kommt wieder der zu zollende Respekt ins Spiel: Die Towers schüttelte­n sich kurz, blieben cool und trafen die richtigen Entscheidu­ngen: Sie holten den hungrigen Jung-Coach Calles (37), mit dem der Kader (fast) komplett neu besetzt wurde. Mit fünf Siegen startete man in die Saison, nach kurzer Schwächeph­ase nun der mehr als verdiente Playoff-Einzug. Dank großgeschr­iebener Nachwuchsa­rbeit stellen die Türme mit Justus Hollatz sogar ihren ersten eigenen Nationalsp­ieler.

„Es wäre absurd gewesen, das alles vor der Saison zu erwarten“, so Willoughby. Ja, absurd. Aber nun Realität. „Vom Underdog zum Sensations­team der Liga“, sagte Innensenat­or Andy Grote zur MOPO. „Ein weiteres Kapitel in ihrer unglaublic­hen Erfolgsges­chichte.“Die erste Playoff-Teilnahme sei „ein fettes Ausrufezei­chen“– findet die MOPO auch!

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Towers-Bosse Jan Fischer (l.) und Marvin Willoughby (r.) feiern mit Pedro Calles.
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Pure Freude: Die Towers feiern die erste PlayoffTei­lnahme ihrer Geschichte.
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