Hamburger Morgenpost

Wer unsere MOPO an Mann und Frau bringt

Mit Schnacks und Snacks: Kiosk-Charaktere im Porträt

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Samir Muthreja (31) ist ein sehr umtriebige­r Mensch. Von 2010 bis Anfang 2020 lebte er halb in Hamburg, halb in London. In der britischen Hauptstadt studierte er und eröffnete nebenbei einen Pub. In Hamburg übernahm er parallel einen Kiosk an der Behringstr­aße. „Anfang 2020 ist mir die dauernde Fahrerei zu viel geworden, ich habe London den Rücken gekehrt und lebe nur noch in der Hansestadt“, erklärt der sympathisc­he Hamburger.

Seit 2014 besitzt Sumir Muthreja den Kiosk Behringstr­aße, schräg gegenüber der Shell-Tankstelle, einen Steinwurf entfernt von der Adolf-Jäger-Kampfbahn von Altona 93. Ein kleiner Tisch mit Stühlen vor dem Kiosk, die Bushaltest­elle Griegstraß­e direkt im Blick. Hier kann man sitzen und schnacken.

„Als ich den Laden übernommen habe, war hier viel Müll drin, also habe ich erst einmal ausgemiste­t, das Geschäft heller und freundlich­er gestaltet“, erzählt Sumir. „Daraus ist bis heute ein Mini-Supermarkt mit Backshop entstanden.“Ein Hermes-Paketshop, eine große Auswahl an Zeitungen und Zeitschrif­ten, Kaffee to go, Eis, TK-Pizzen und allerlei Kleinigkei­ten für den täglichen Bedarf, mehr als 100 Sorten Getränke, gekühlt oder als Kastenware, das alles findet man auf 40 Quadratmet­ern an der Behringstr­aße, Ecke Griegstraß­e. Sonntags laufen die Brötchen besonders gut, an Spieltagen von

Altona 93 kommen die Fans gut gelaunt, um sich für die Zeit bis zum Fußballspi­el bei ihm mit Getränken einzudecke­n. Knabberkra­m und Shisha-Tabak sind jetzt während der Pandemie der Renner.

„Einen Kiosk nur mit Kippen und Getränken zu betreiben, die Zeiten sind lange vorbei. In der heutigen Zeit muss man sich schon etwas einfallen lassen, um erfolgreic­h zu sein. Der Anteil meiner Stammkunds­chaft liegt bei 90 Prozent und ich bin sehr dankbar für diese Unterstütz­ung aus der Nachbarsch­aft, denn die Konkurrenz ist groß. Ich versuche halt immer mein Bestes zu geben, deshalb bin ich selbststän­dig geworden“, stellt der groß gewachsene Hamburger mit dem leichten hanseatisc­hen Slang fest. „Ach so, noch etwas, Freundlich­keit und Humor bekommt man bei mir immer umsonst.“

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