Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Impfung nach bereits durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion mit Gefahren verbunden wäre.
Die Telefone klingelten während der Telefonaktion der MOPO fast pausenlos. So groß war das Interesse an wissenschaftlich fundierten Fakten und an einer persönlichen Beratung zur CoronaSchutzimpfung. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der am häufigsten gestellten Fragen der Leser und die Antworten des Expertenteams der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):
➤ Muss nach dem zweiten Impftermin die Maske noch getragen werden?
Ja, der Mund-Nasen-Schutz sowie die Hygieneregeln, das Abstandhalten, das Lüften, sollten unbedingt weiter beachtet werden. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass Sie nach vollständiger Wirkung der Impfung, also etwa zwei Wochen nach dem zweiten Termin, noch andere Menschen infizieren. Aber völlig ausgeschlossen ist es nicht. Denn es bleibt ein kleiner Prozentsatz von Menschen, die sich trotz Impfung anstecken, infektiöse Viren ausscheiden und damit andere gefährden können.
➤ Mein Bruder behauptet, im Impfstoff sind Mikrochips. Wie soll man auf so einen Blödsinn reagieren?
Versuchen Sie, eine direkte Konfrontation zu vermeiden. Dadurch könnten sich die Fronten noch verhärten. Hören Sie sich die Aussagen und Behauptungen in Ruhe an. Bleiben Sie offen, stellen Sie Fragen. Vielleicht können Sie erreichen, dass Ihr
Bruder ins Nachdenken kommt und sich selbst noch einmal informiert. Geben Sie ihm die Chance, von den Verschwörungsgedanken wieder wegzukommen. Erzwingen können Sie jedoch nichts.
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Der Impfstoff ist hochwirksam. Bei dem empfohlenen Impfabstand von zwölf Wochen hat er eine Wirksamkeit von bis zu 80 Prozent. Er verhindert in der Mehrzahl der Fälle eine Covid19-Erkrankung oder mildert bei Erkrankungen die Symptome.
Keiner der zweimal geimpften Studienteilnehmer musste nach einer AstraZeneca-Impfung wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden.
➤ Welchen Impfstoff sollen Menschen als zweite Dosis erhalten, die als Erstes AstraZeneca bekommen haben, aber jünger als 60 sind?
Die Ständige Impfkommission empfiehlt in diesen Fällen die Zweitimpfung nach zwölf Wochen mit einem Boten-RNA-Impfstoff. Das sind derzeit die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.
➤ Bei welchen Nebenwirkungen von AstraZeneca sollte man zum Arzt gehen?
Wenn es vier bis 16 Tage nach einer Impfung zu Kurzatmigkeit, Unterleibs- oder Brustschmerzen oder zu Schwellungen in Armen oder Beinen kommt. Auch bei starken oder anhaltenden Kopfschmerzen, bei punktförmigen Hautblutungen oder bei Blutergüssen über die Impfstelle hinaus sollte man sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
➤ Es soll ja in Altenheimen positive PCR-Tests gegeben haben, obwohl fast alle geimpft waren. War die Impfung nutzlos? Untersuchungen von Ausbrüchen in Senioren- und Pflegeheimen haben gezeigt, dass geimpfte Personen, die sich trotz Impfung angesteckt haben, nur leichte Symptome der Covid-19- Erkrankung aufwiesen oder häufig ohne Krankheitszeichen blieben. Die Impfung schützte die Personen, die sonst häufig besonders schwer erkranken würden. ➤
Wer durch eine öffentlich empfohlene Schutzimpfung einen Impfschaden erlitten hat, erhält eine Versorgung vom Land. Dies muss beantragt werden. Auch eine Haftung, zum Beispiel des pharmazeutischen Unternehmens, kommt in bestimmten Fällen in Betracht. Weitere
Experten der BZgA