Hamburger Morgenpost

Bürgervere­in mit neuem Bodenbelag auf Marktplatz nicht einverstan­den

BLANKENESE

- MARVIN WENNHOLD marvin.wennhold@mopo.de

Das ewige Hin und Her hat nun ein Ende: Nach etlichen Jahren der Diskussion­en und Planungen zwischen dem Bezirk und verschiede­nen Interessen­gruppen haben am 22. März die Umbauarbei­ten am Marktplatz in Blankenese begonnen. Bis Ende Oktober 2021 soll dann alles fertig werden – trotz weiterer Kritik am Vorhaben.

Der Umbau des Blankenese­r Marktplatz­es läuft. Nach Informatio­nen des Bezirksamt­s Altona werden die Arbeiten etwas mehr als ein halbes Jahr dauern. Die südliche Teilfläche des Platzes soll schon Ende Juni dieses Jahres fertig sein. Diese Maßnahme ist zeitlich recht überschaub­ar – das kann man jedoch von den Vorplanung­en nicht behaupten.

Nach ersten Gesprächen im Jahre 2014 zusammen mit Vertretern der Politik und verschiede­ner Blankenese­r Einrichtun­gen wurde für eine Umgestaltu­ng der Fläche gestimmt. Bei anschließe­nden Detailfrag­en rund um den zentralen Platz wurde es dann jedoch komplizier­ter.

Außer um logistisch­e Fragen ging es in den vergangene­n Jahren auch immer um die Gestaltung des Platzes. Größter Streitpunk­t: der Bodenbelag. Ende 2018 beschloss die Bezirksver­sammlung, damals mit Stimmen von SPD, CDU, Grünen und FDP, womit der Großteil des Platzes gepflaster­t werden soll: roter Klinker.

Der Arbeitskre­is Ortskern, der aus Vertretern des Einzelhand­els, der Kirche und der Parteien besteht, hatte zuvor eine entspreche­nde

Empfehlung eingereich­t. Dieses Vorgehen stieß jedoch auf Kritik.

Besonders der Bürgervere­in Blankenese (BBV) war mit der Lösung nicht zufrieden. Zahlreiche Mitglieder forderten stattdesse­n eine Pflasterun­g mit Granitstei­nen, die aus Sicht der Vereinsmit­glieder dem Platz mehr Wärme verleihen würden – auch kritisiert­en sie die fehlende Standfesti­gkeit von Klinker, die laut dem Verein „auf Dauer den schweren Fahrzeugen an Markttagen nicht standhalte­n werde“.

Am Ende wurde Granit jedoch als zu kostspieli­g angesehen, deshalb lehnte das Bezirksamt Altona den Vorschlag ab. Damit gaben sich die Vertreter des BBV jedoch keineswegs zufrieden. Sie stellten kurzerhand die Spendenakt­ion („Wir steh’n auf Blankenese“) auf die Beine, um das fehlende Geld für den gewünschte­n Granit-Belag aufzutreib­en. Die Aktion funktionie­rte recht gut: Innerhalb kurzer Zeit kamen 75 000 Euro zusammen.

Doch mit dem jetzigen Start des Umbaus scheint die ganze Arbeit umsonst gewesen zu sein. Denn bei der Umgestaltu­ng des Platzes wird weiterhin auf Klinker gesetzt, das bestätigt auch das Bezirksamt Altona auf MOPO-Nachfrage: „Es ist richtig, dass der geplante Umbau des Blankenese­r Marktplatz­es auf sich warten ließ. Der Hintergrun­d dafür ist, dass die Maßnahme mit einem intensiven Planungspr­ozess verbunden war, welcher diverse Gremien durchlaufe­n hat“, sagt ein Sprecher.

Unter anderem sei es dabei auch um die Frage gegangen, welcher Bodenbelag auf dem Marktplatz künftig vorhanden sein solle. „Dabei handelt es sich nun um eine Klinkervar­iante, der Bodenbelag wird entspreche­nd in den kommenden Monaten sukzessive ausgetausc­ht.“

Laut dem Bezirksamt­sSprecher reichte das Geld aus der Spendenakt­ion am Ende nicht aus, um die Granit-Variante umzusetzen.

Nun wird sich zeigen, wie der neu gestaltete Platz und vor allem der Bodenbelag bei den Bewohnern und Besuchern ankommen – und ob die Entscheidu­ng für Klinker am Ende die richtige war.

Klinker wird auf Dauer den schweren Fahrzeugen an Markttagen nicht standhalte­n. Bürgervere­in Blankenese

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