Hamburger Morgenpost

Starke Fortuna beendet St. Paulis Serie

Kiezkicker stoßen in Düsseldorf an ihre Grenzen. „Wir haben zu viele Fehler gemacht“

- STEFAN KRAUSE stefan.krause@mopo.de

Und die Bäume wachsen doch nicht in den Himmel. Nach zuletzt vier Siegen in Folge wurde der FC St. Pauli krachend ausgebrems­t, verlor bei Fortuna Düsseldorf völlig verdient mit 0:2 (0:1) und offenbarte dabei das, was Trainer Timo Schultz auch zu Erfolgszei­ten immer wieder betont hatte: Es gibt noch eine Menge zu lernen.

Osnabrück, Braunschwe­ig, Aue, Würzburg – Gegner, die St. Pauli zuletzt nach Belieben dominierte. Und die kein Maßstab waren für diesen Mittwochab­end. Das war zu erwarten, das wurde schnell offensicht­lich, auch wenn die Gäste fix die Initiative an sich rissen – und den ersten Hochkaräte­r hatten. Omar Marmoush wackelte Danso aus, zog aus 14 Metern halbrechts ab, fand aber in Keeper Kastenmeie­r seinen Meister (14.).

Ansonsten aber hielten die robust zur Sache gehenden Fortunen die Gäste aus dem letzten Drittel raus, ohne allerdings selbst gefährlich zu werden. Bis zur 26. Minute. Da kam Peterson auf der linken Bahn an die Kugel, ließ erst Luca Zander, dann Reginiusse­n ganz alt aussehen. Den Abschluss parierte Dejan Stojanovic noch stark, beim Abstauber von Klaus war er aber machtlos (26.).

Ein Treffer, der St. Pauli erheblich ins Wanken brachte. Ein Klaus-Freistoß aus 22 Metern zischte knapp am Pfosten vorbei (31.), und nach einem schlimmen Feh

ler im Aufbau von James Lawrence musste Stojanovic gegen Peterson all sein Können aufbieten (32.). Danach fingen sich die Hamburger bis zum Pausenpfif­f langsam wieder, aber sie hatten gemerkt: Das wird ein dickes Brett gegen einen enorm abgezockte­n Gegner ...

… und einen Referee, der den Überblick verlor. Michael Bacher sprach Düsseldorf einen Eckball zu, gleichwohl für alle sichtbar ein Fortune den Ball ins Aus gelenkt hatte. Ärgerlich, trotzdem darf man natürlich weiter verteidige­n. Stattdesse­n aber kam Danso ungestört von Marmoush und Reginiusse­n zum Kopfball, 2:0 (49.).

Was danach folgte, war allerdings einigermaß­en ernüchtern­d. St. Pauli verlor vollends den Faden und konnte sich bei Stojanovic und den inkonseque­nten Hausherren bedanken, dass es keine richtige Rutsche gab. Koutris (51.), Sobottka (58.), Petersen (72.), Hennings (85., 88.), Borrello und Piotrowski (beide 90.+4) hätten den Kiezklub, der bisweilen an die vergessen geglaubte Hinrunde erinnerte, abschießen können oder gar müssen.

„Wir haben uns das anders vorgestell­t“, befand Timo Schultz. „Immer, wenn es knackig wurde, waren die Düsseldorf­er da. Die Punkte bleiben völlig zurecht hier.“Leart Paqarada befand: „Wir sind gar nicht schlecht ins Spiel gekommen. Alles in allem ist der Sieg für Düsseldorf verdient, weil wir zu viele Fehler gemacht haben, individuel­l, aber auch als Mannschaft.“Schlimm sei das aber nicht: „Das wirft uns nicht um.“

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Die Vorentsche­idung: Kevin Denso (Nummer 4) köpft das 2:0 für die Gastgeber.

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