Ganz schön dicke Luft am Hafen
Messungen des Nabu: Grenzwerte werden zwar nicht überschritten – liegen aber hart am Limit
Die Luftbelastung am Hamburger Hafen ist laut einer Untersuchung des Naturschutzbundes (Nabu) weiterhin hoch und gesundheitsschädlich, liegt aber insgesamt unter dem Grenzwert.
„Entlang der Elbe am Hafen haben wir deutlich schlechtere Luft als in fast allen anderen Lagen Hamburgs“, sagte der Nabu-Referent für Umweltpolitik, Sönke Diesener. Der Nabu hat in den vergangenen zwei Jahren als Ergänzung zum städtischen Luftmessnetz an rund zehn Stellen möglichst direkt an der Elbe unter anderem die Stickoxid- und Schwefeloxidbelastung gemessen.
Der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft wurde den Angaben zufolge im vergangenen Jahr an keiner Messstelle überschritten. Allerdings sei der Wert etwa am Fischmarkt in St. Pauli sowie am Olbersweg in Altona mit 38 beziehungsweise 37 Mikrogramm fast erreicht worden. Selbst weitab vom Stadtzentrum in Teufelsbrück seien es immer noch 25 Mikrogramm gewesen. Ursächlich für die Belastung ist nach Einschätzung des Nabu vor allem die Schifffahrt.
Dem Luftreinhalteplan 2017 zufolge ist die Schifffahrt für 39 Prozent der Gesamtstickoxidbelastung in Hamburg verantwortlich. „Und das ist nur der Schiffsverkehr. Da ist der Hafen noch gar nicht dabei“, sagte Hamburgs Nabu-Vorsitzender Malte Siegert und verwies auf die zusätzliche Belastung vor allem in Innenstadtlagen durch die Terminals, den Bahn- und Lkw-Verkehr im Hafen. Beim Schwefeldioxid stellte der Nabu dagegen nirgends besonders hohe Werte fest, was er auch auf jüngste Verschärfungen der internationalen Regeln zurückführte.
Diesener forderte von der Stadt besseren Schutz und bessere Aufklärung der Bürger. Außerdem müssten Luftreinhalte- und Klimaplan schneller umgesetzt werden. Gerade bei kleineren Schiffen, den Barkassen, den Fahrgastschiffen und den Schleppern sehe der Nabu wenig Verbesserung. Dabei habe die Stadt dort anders als bei der internationalen Seeschifffahrt Möglichkeiten.