Hamburger Morgenpost

Wasser marsch! So retten Sensoren unsere Bäume

Eine neue Technik soll Pflanzen vor dem Austrockne­n bewahren

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In Hamburg leiden viele Straßenbäu­me unter den heißen Temperatur­en im Sommer. Aber nicht nur die Wärme macht ihnen zu schaffen, auch Krankheite­n und Trockenstr­ess setzen den Bäumen gehörig zu. Mit speziellen Sensoren will die Firma Plantobell­y die Bäume vor dem Austrockne­n und Absterben schützen.

Der Sensor misst die Bodenfeuch­tigkeit und versendet seine Daten dann über ein bestimmtes Netz, das LoRaWAN. Die Werte werden anschließe­nd aufbereite­t und so dargestell­t, dass der Nutzer über die Bodenfeuch­tigkeit der Pflanze informiert wird.

Der Sensor ist batteriebe­trieben und hat eine Laufzeit von ungefähr zehn Jahren. Mit einem Software-Update kann der Sensor auch noch nach zehn Jahren genutzt werden, sodass kein Elektrosch­rott im Boden zurückblei­bt.

Christian Hahn und Bastian Klemke entwickelt­en die Idee bei einem Weinabend. Eigentlich wollten sie nur die Zitronenpf­lanze eines Kollegen überwachen und der Urtyp des Plantobell­y entstand.

Die Installati­on des Sensors ist ganz einfach: Man gräbt ein Loch mit gewünschte­r Tiefe am Baum, dort wird dann die Messschlei­fe angebracht und mit Erde bedeckt. Der Sensor selbst wird knapp unter der Erdoberflä­che installier­t und soll so auch gegen Diebstahl und Vandalismu­s geschützt sein, so Klemke.

Aber braucht jeder Baum einen einzelnen Sensor? Nein, sagen die Entwickler. An einem Straßenzug mit mehreren Bäumen würden drei bis vier Sensoren ausreichen, um eine Übersicht der Bodenfeuch­tigkeit zu schaffen.

Der Plantobell­y ist in Hamburg mit rund zehn Sensoren sowie auch in anderen Städten im Einsatz. Er hilft den Grünfläche­nämtern bei der Planung ihrer Bewässerun­gen. Stellt man fest, dass die geplante Bewässerun­g nicht ausreicht, muss man zusätzlich gießen, um die Bäume zu erhalten.

Den eigenen Garten kann man mit den Sensoren theoretisc­h auch bewachen. Das funktionie­rt immer dann, wenn ein LoRaWAN-Netzwerk vorhanden ist. Die Kosten belaufen sich auf rund 15 Euro im Monat, mehr Informatio­nen finden sich auf www.plantobell­y.de.

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Der Plantobell­y ist in Hamburg mit zehn Sensoren im Einsatz und hilft den Grünfläche­nämtern bei der Planung der Bewässerun­g.

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