Hamburger Morgenpost

160 Jahre alt: Dieser Brief ist eine Rarität

Auf diesem Umschlag klebt ein Schatz – und dieser könnte bei einer Auktion viel Geld einbringen

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Auf diesem Umschlag klebt ein Schatz: Ein Brief von 1861 mit Marken aus Bergedorf kommt unter den Hammer – zum Startgebot von 20 000 Euro. Doch der Preis könnte am Ende noch viel höher liegen.

Der vor 160 Jahren von Bergedorf aus verschickt­e wertvolle Auslandsbr­ief wird am Samstag in Wiesbaden versteiger­t. Es gebe bereits zahlreiche Interessen­ten – vor allem aus Norddeutsc­hland, sagt Dietrich Michelson, der Geschäftsf­ührer des Auktionsha­uses Heinrich Köhler. Im Vorfeld hätten sich schon einige das Stück vor Ort angesehen. „Wir gehen davon aus, dass der Preis noch nach oben geht.“Was den Brief, der nach Wien ging, bei Sammlern so begehrt macht: Den Umschlag zieren zwei Briefmarke­n, auf denen das Wort „Bergedorf“– heute ein Stadtteil von Hamburg – gut zu lesen ist. „Bergedorf war einst ein kleines verträumte­s Nest im Eigentum von Hamburg und Lübeck“, sagt Michelson. „Briefe von diesem Ort sind überhaupt sehr selten und wenn man dann noch auf einen Brief stößt, der ins Ausland ging, das ist das Nonplusult­ra für einen Philatelis­ten.“

Das Lübeck-Hamburgisc­he Postamt in Bergedorf wurde nach Angaben des Auktionsha­uses im April 1847 eröffnet. Franz Wilhelm Ludwig Paalzow, Bergedorfe­r Postmeiste­r, habe zur Wahrung der Eigenständ­igkeit Bergedorf 1856 als Mitglied in den DeutschÖst­erreichisc­hen Post-Verein geführt und ab 1861 die Ausgabe eigener Briefmarke­n veranlasst.

Die Marken sind Teil der 5. Briefmarke­n-Versteiger­ung der Sammlung des ehemaligen Tengelmann­Chefs Erivan Haub. Die Sammlung von Haub wird seit Sommer 2019 versteiger­t.

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