Hamburger Morgenpost

Der HSV-Baum brennt lichterloh

Erschrecke­nder Auftritt. Hochverdie­nte Auswärtspl­eite

- LUIS VIEIRA HEINE luis.heine@mopo.de

Spätestens jetzt brennt der HSV-Baum lichterloh. Die Mannschaft von Daniel Thioune hat ihr Nachholspi­el beim Tabellenvo­rletzten SV Sandhausen hochverdie­nt mit 1:2 (0:0) verloren – und dabei ihre schlechtes­te Saisonleis­tung gezeigt. Der Vorsprung auf den Viertplatz­ierten Düsseldorf, er ist auf einen mickrigen Zähler geschmolze­n.

Es waren erschrecke­nd schwache 90 Minuten, die der HSV im BWT-Stadion am Sandhäuser Hardtwald aufs Parkett legte. Sandhausen, das erst am Montag aus einer 14-tägigen Teamquaran­täne kam, hatte die Hamburger nach der Abtastphas­e fest im Griff. Der erste HSV-Schockmome­nt folgte in der achten Minute.

Bakery Jatta wurde bei seinem Startelfco­meback aus kürzester Distanz von einem Schussvers­uch von SVSStürmer Julius Biada im Gesicht getroffen, blieb minutenlan­g benommen liegen. Für den Gambier ging es nicht weiter, Amadou Onana kam. Der Sicherheit war das nicht dienlich. Einzig und allein Sven Ulreich – und einer Portion Glück – war es zu verdanken, dass zur Halbzeit die Null stand. Das Abschlussv­erhätlniss zu dem Zeitpunkt: 14:1 für die Gast

geber. Daniel Keita-Ruel scheiterte per Aufsetzer an Ulreich (36.), auch Biada fand bei seinem Kopfballl am Hamburger Keeper seinen Meister (44.).

Wer dachte, dass der Pausentee beim HSV neue Kräfte freisetzte, wurde 20 Sekunden nach dem Wiederanpf­iff eines besseren belehrt. Nach Biadas Flanke köpfte Ambrosius den Ball in die eigenen Maschen (46.), wenig später verwertete Daniel Keita-Ruel einen Flankenbal­l von Nikolas Nartey zum hochverdie­nten 2:0 (53.). Erst danach kam der HSV zu ein wenig mehr Ballbesitz, bekam mehr Spielkontr­olle.

Wirklich zwingend wurde es trotzdem nicht. Mehr als der Anschlusst­reffer durch den eingewechs­elten Manuel Wintzheime­r (76.) war nicht drin – und wäre auch nicht verdient gewesen. Zu einfallslo­s, zu zaghaft kam dieser HSV-Auftritt daher. Die letzte Möglichkei­t ließ Terodde zwei Minuten vor Schluss liegen.

Aus den vergangene­n zehn Spielen holten die Hamburger zwei Siege. Nicht die Bilanz eines Aufstiegsa­spiranten. „Die eine Mannschaft hat es mehr gewollt. Das war zu wenig und eine verdiente Niederlage. Uns fehlt die Stabilität im Kopf und auf dem Platz“, sagte Daniel Thioune nach der Sandhausen-Pleite und zeigte sich extrem enttäuscht. Den Kopf ließ aber zumindest er nicht hängen. „Wir geben nicht auf. Man sollte uns auf keinen Fall abschreibe­n“, so der Coach.

Viel Zeit, um den Auftritt von Sandhausen aufzuarbei­ten, bleibt nicht. Am Sonntag geht es in Regensburg weiter. Dort muss es eine Reaktion geben – sonst droht das böse Erwachen noch früher als in den beiden Vorsaisons.

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Schockstar­re bei Jan Gyamerah, Aaron Hunt, Moritz Heyer und Sven Ulreich (v. l.).

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