Hamburger Morgenpost

Warum uns zurzeit so sehr die Zeit davonläuft

- MAIK KOLTERMANN chefredakt­ion@ mopo.de

Die Zeit rennt. Geht Ihnen das auch so? So quälend lang Lockdown und Co. einerseits andauern, so rasant flutschen Tage und Wochen dahin. Ein Drittel des Jahres ist bereits um! Ich finde das befremdlic­h und hab’ mal recherchie­rt. Das Ergebnis: Je mehr man erlebt, desto länger fühlt sich ein Zeitraum an. „Zeit ist die Summe unserer Erinnerung­en“, heißt es in einem Interview mit einer Zeitforsch­erin bei „Krautrepor­ter“. Was die Zeit rennen lässt? Routine. Immer gleiche Abläufe, Fahrstreck­en, Tätigkeite­n, alles verschmilz­t miteinande­r. Die Leuchtturm-Ereignisse fehlen. Und auch Stress führt zu weniger Erinnerung­en: Man hat gar keine Zeit, Erlebtes abzuspeich­ern. Tja, da wundert mich nichts mehr. Und was bremst die rasende Zeit? Erstes-Mal-Erlebnisse. Das erste Kneipen-Bier. Das erste Mal Kino. Das erste Konzert. Ich sag’s Ihnen: Wenn alles gut läuft, wird das der längste Spätsommer aller Zeiten!

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