Merz: Gendersprache verbieten!
CDU-Politiker glaubt gesellschaftliche Mehrheit hinter sich
Das Binnen-I und die Sprechpausen bei Wörtern wie „Student:innen“gehen Friedrich Merz (CDU) offenbar gehörig auf die Nerven. Deshalb hat er jetzt ein Verbot von Gendersprache ins Spiel gebracht.
Er halte den „wachsenden Zwang“zum Gebrauch von geschlechtergerechter Sprache für „rechtlich angreifbar“, sagte Merz dem „Spiegel“. „Es gibt nach meiner Wahrnehmung einen kulturellen Konsens in der Republik – die überwiegende Mehrheit der Menschen lehnt die Gendersprache ab“, sagte er.
„Wer gibt Nachrichtenmoderatorinnen und -moderatoren das Recht, in ihren Sendungen einfach mal so eben die Regeln zur Verwendung unserer Sprache zu verändern?“, fragte der ehemalige CDU-VorsitzKandidat. Auch an Universitäten sei Gendersprache inzwischen ein Problem: „Wer gibt zum Beispiel Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern das Recht, Prüfungsarbeiten auch danach zu bewerten, ob die Gender-Sternchen verwendet werden oder nicht?“Tatsächlich hatte es einen solchen Fall jüngst an der Universität Kassel gegeben. Dort wurde einem Studenten ein Punkt abgezogen, weil er nicht eine geschlechterneutrale Sprache verwendet hatte.
Merz schwebt ein Verbot der Gendersprache vor – zumindest für alle staatlichen Institutionen. Ein solches Verbot existiert in Frankreich bereits. „Die Franzosen haben offenbar ein besseres Feingefühl für den kulturellen Wert ihrer sehr schönen Sprache“, so Merz. Gerade in verantwortungsvollen Positionen „kann das nicht jeder so machen, wie er das vielleicht gerne hätte“.
Applaus erhielt Merz für seine Ausführungen von der AfD. „Das folgt unserem Motto: Deutschland. Aber normal“, erklärte Beatrix von Storch.