Schluss mit den Vorurteilen!
RAUS… AUF RÄDERN E-BIKES Pedelecs sind zu teuer, zu gefährlich, zu schwer – stimmt das?
Der E-Bike-Markt in Deutschland und Europa wächst stetig. Alleine im vergangenen Jahr wurden hierzulande fast zwei Millionen elektrifizierte Fahrräder verkauft. Doch noch immer gibt es Vorbehalte: „Wer fit ist, braucht kein EBike“, „viel zu teuer“, „zu schwer“– die MOPO macht den Faktencheck.
➤ Ja, ein E-Bike kostet mehr als ein herkömmliches Fahrrad. Lag der Durchschnittspreis eines normalen Rades 2020 bei ca. 630 Euro, waren es bei EBikes 2975 Euro (Quelle: Handelsverband Zweirad). Dafür bekommt man aber auch mehr Qualität, Fahrspaß und Reichweite. Alleine die Kosten für einen hochwertigen Antrieb mit Akku belaufen sich auf rund 1000 Euro, hinzu kommen wertigere Komponenten. Bei Einstiegspreisen um 2000 Euro (z. B. „Yucatan 8“von
Winora für 2399 Euro oder „E-Molveno“von Stevens für 1999 Euro) ist bereits eine alltagstaugliche Ausstattung mit Scheibenbremsen und Federgabel zu finden.
➤
Das stimmt nicht. Natürlich ist der Akku ein Verschleißteil wie Reifen und Kette. Er hält in der Regel jedoch mindestens 500 Volllade-Zyklen. „Eine genaue Lebensdauer lässt sich aber nicht prognostizieren, da diese vor allem von Art und Dauer der Beanspruchung abhängt“, sagt Anja Knaus vom E-Bike-Hersteller „Flyer“. Pro Jahr verliere ein Akku etwa zehn Prozent an Kapazität – was auch von Smartphones, Laptops und anderen Geräten mit Akku bekannt ist. Man kann die Lebensdauer des Akkus aber mit kleinen Maßnahmen verlängern. Kälte etwa setzt dem Energiespeicher zu. Im Handel gibt es aber praktische Helfer wie Schutzhüllen aus Neopren, die beim Erreichen und Halten der Betriebstemperatur helfen.
➤
Das stimmt teilweise. Bei E-Bikes mit den beliebten Mittelmotoren wirken stärkere Kräfte auf den Antrieb. Ketten und Schaltung können dadurch schneller verschleißen. Vernachlässigte Wartung macht sich bei E-Bikes schneller und deutlicher bemerkbar. Hersteller wie KMC bieten deshalb spezielle Fahrradketten mit verstärkten Gliedern für EBikes an.
Alternativ lohnt sich anstelle der Fahrradkette auch ein Riemenantrieb. Der hält rund drei- bis viermal so lange wie eine Kette und ist im Grunde wartungsfrei. Eine weitere Option ist ein Hinterradnabenmotor, wie ihn beispielsweise Velotraum, Cannondale oder HP Velo
Anne trafen wir am Hafen. Sie ist hauptsächlich mit dem Fahrrad unterwegs: „Unter der Woche fahre ich etwa 40 bis 60 Kilometer und am Wochenende um die 80 Kilometer. Mein Fahrrad ist jetzt zehn Jahre alt. Es hat meiner Mutter gehört, sie hat es mir geschenkt.“ technik bei manchen Modellen nutzen. Dieser ist wartungsärmer und schont den Antriebsstrang, da er die Kraft direkt auf das Hinterrad überträgt.
➤ Einsteiger unterschätzen manchmal die Herausforderung mit dem E-Bike. Das Pedelec ist viel schwerer als ein normales Rad und erreicht zudem eine höhere Geschwindigkeit. Ja, die Unfallzahlen mit E-Bikes stiegen an in den letzten Jahren – allerdings muss man auch sehen, dass die Verkaufszahlen deutlich gestiegen sind.
➤
Fahrraddiebstahl ist in Deutschland ein großes Thema. Es gibt aber keine Statistik, die belegt, dass mehr EBikes gestohlen werden als herkömmliche Räder. Ein guter Schutz ist dennoch wichtig. „Der Schutz mit zwei unterschiedlichen Schlosstypen ist sinnvoll. Viele City- und Trekking-E-Bikes verfügen bereits serienmäßig über ein Rahmenschloss, das ein schnelles Wegfahren verhindert. Dennoch sollte das Rad zusätzlich mit einem weiteren hochwertigen Schloss an einem festen Gegenstand gesichert werden – sogar in der heimischen Garage oder im Keller.
➤ Ja, E-Bikes sind schwerer und lassen sich nur mit entsprechend größerer Anstrengung tragen. Aber man braucht auch nicht unbe