Hamburger Morgenpost

HSV: Rettet Kabinen Krach die Saison

Klartext für das große Ziel Aufstieg

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Routiniers Toni Leistner, Aaron Hunt und Simon Terodde prangerten offen den Spielstil und das Auftreten einiger Kollegen an und sollen auch eine Änderung der Taktik gefordert haben. Vor allem Torjäger Terodde beklagte sich lautstark, dass er ohne echten Flügelspie­ler und Vorlagen von außen komplett in der Luft hängen würde. Die Wände in der Kabine sollen buchstäbli­ch gewackelt haben.

Thioune, so ist zu hören, verfolgte das Treiben zunächst, weil es ihm gefiel, dass ein direkter Impuls aus der Mannschaft heraus kam. Dann handelte er, brachte mit Khaled Narey rechts einen echten Außenbahns­pieler und durch Klaus Gjasulas Hereinnahm­e Stabilität im Mittelfeld. Fortan lief es deutlich besser. Thioune lobte später:

Thioune wird aus den Geschehnis­sen in Regensburg seine Konsequenz­en ziehen. Denn zumindest eines hat sich in den vergangene­n Spielen gezeigt: Der Trainer weiß nun, auf wenn er in den entscheide­nden Spielen setzen kann. Und auf wen eher nicht.

Die Tendenz geht klar dahin, dass ab sofort die Männer mit Bärten den Vorzug vor den Zauberfüße­n bekommen. Jeremy Dudziak etwa ist zurzeit nicht wiederzuer­kennen, ließ sich in Regensburg eine Halbzeit lang komplett den Schneid abkaufen. Ähnlich trat David Kinsombi zuvor in Sandhausen auf. Auch der hochveranl­agte, aber noch zu oft fehlerhaft­e Amadou Onana machte zuletzt einen verunsiche­rten Eindruck. Alle drei werden sich nun wohl erstmal hinten einreihen müssen. Sonny Kittel

gehört eigentlich auch zur Kategorie dieser Spieler, könnte aber erstmal im Team bleiben. Ihm wird am ehesten zugetraut, dass sein Knoten schnell platzen könnte.

Gefragt sind nun die Spieler, die mutig sind und das auf dem Platz widerspieg­eln. Gjasula, auch Narey. Selbstvers­tändlich Leistner als Abwehrchef. Auch Rick van Drongelen wird für die noch kommenden Spiele intern als möglicher wichtiger Faktor gesehen. Hunt, Terodde und Leibold sind und bleiben ohnehin Achsenspie­ler.

Es ist die letzte Chance, die der HSV noch hat: Mut und Gier statt Angst und lähmendes Entsetzen sind auf dem Platz gefragt. Reicht ja schon, wenn die Fans einigermaß­en paralysier­t auf das schauen, was mit ihrem Klub gerade wieder geschieht.

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