Hamburger Morgenpost

Das Gammel-Denkmal am

VEDDEL Die letzten Gebäude des Freihafens stehen unter Schutz – bald könnte hier gebaut werden

- THOMAS HIRSCHBIEG­EL thomas.hirschbieg­el@mopo.de

Mitten in unserer Stadt gab es jahrzehnte­lang eine streng bewachte Grenze. Bewaffnete Zöllner in grünen Uniformen standen an Grenzüberg­ängen und fragten Autofahrer und Fußgänger: „Haben Sie etwas zu verzollen?“Die Rede ist natürlich von der alten Freihafeng­renze. Auf der Veddel gammeln zurzeit die Gebäude und Rampen des alten Zollamts vor sich hin. Der Denkmalsch­utz hat die Bedeutung für Hamburgs Geschichte erkannt und die Gebäude unter Schutz gestellt. Doch das gefällt nicht jedem.

Laster reiht sich an Laster, die Auffahrt zur A255 ist nur einen Steinwurf entfernt. Laut ist es an diesem Ort, der von der Tunnelstra­ße, der Prielstraß­e und einer Gasse mit dem schönen Namen Passierzet­tel umgeben ist. Letztere Bezeichnun­g deutet offenbar auf die frühere Nutzung der leeren Gebäude hin. An fünf Rampen wurden hier die Laster abgefertig­t. Die Rampen wurden überspannt von elegant anmutenden Beton-Dächern. Das Ganze war umgeben von einem massiven Metallgitt­erzaun mit Stacheldra­ht obendrauf. Die verrostete Uhr an dem Amtsgebäud­e ist um 15.17 Uhr stehen geblieben.

Überhaupt wirkt das verlassene Areal so, als würde die Zeit stillstehe­n. Noch bis vor acht Jahren gab es hier

Kontrollen – mit teilweise kuriosen Funden. So erwischten Zöllner mal einen alten Hafenarbei­ter, der Zigaretten in seinem ausgehöhlt­en Holzbein schmuggeln wollte.

1888 wurde der umzäunte Freihafen in Hamburg gegründet. Drinnen durfte ungehemmt gehandelt werden. Doch wer raus ins Stadtgebie­t wollte, der musste Zoll zahlen. 120 Zollbeamte wachten täglich an den

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