Das Gammel-Denkmal am
VEDDEL Die letzten Gebäude des Freihafens stehen unter Schutz – bald könnte hier gebaut werden
Mitten in unserer Stadt gab es jahrzehntelang eine streng bewachte Grenze. Bewaffnete Zöllner in grünen Uniformen standen an Grenzübergängen und fragten Autofahrer und Fußgänger: „Haben Sie etwas zu verzollen?“Die Rede ist natürlich von der alten Freihafengrenze. Auf der Veddel gammeln zurzeit die Gebäude und Rampen des alten Zollamts vor sich hin. Der Denkmalschutz hat die Bedeutung für Hamburgs Geschichte erkannt und die Gebäude unter Schutz gestellt. Doch das gefällt nicht jedem.
Laster reiht sich an Laster, die Auffahrt zur A255 ist nur einen Steinwurf entfernt. Laut ist es an diesem Ort, der von der Tunnelstraße, der Prielstraße und einer Gasse mit dem schönen Namen Passierzettel umgeben ist. Letztere Bezeichnung deutet offenbar auf die frühere Nutzung der leeren Gebäude hin. An fünf Rampen wurden hier die Laster abgefertigt. Die Rampen wurden überspannt von elegant anmutenden Beton-Dächern. Das Ganze war umgeben von einem massiven Metallgitterzaun mit Stacheldraht obendrauf. Die verrostete Uhr an dem Amtsgebäude ist um 15.17 Uhr stehen geblieben.
Überhaupt wirkt das verlassene Areal so, als würde die Zeit stillstehen. Noch bis vor acht Jahren gab es hier
Kontrollen – mit teilweise kuriosen Funden. So erwischten Zöllner mal einen alten Hafenarbeiter, der Zigaretten in seinem ausgehöhlten Holzbein schmuggeln wollte.
1888 wurde der umzäunte Freihafen in Hamburg gegründet. Drinnen durfte ungehemmt gehandelt werden. Doch wer raus ins Stadtgebiet wollte, der musste Zoll zahlen. 120 Zollbeamte wachten täglich an den