Hamburger Morgenpost

Beendet Hrubesch auch diese Horror-Serie?

HSV will Osnabrück-Trauma beenden. Trainer warnt seine Profis vor Übermut

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Ob er auch über Wasser gehen kann, ist abschließe­nd nicht geklärt, anzunehmen aber ist es, solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde. Horst Hrubesch wird derzeit so ziemlich alles zugetraut. Das reicht von kleinen Dingen bis hin zu großen, wie etwa dem schon nicht mehr für möglich gehaltenen Aufstieg in die Bundesliga. Um das noch schaffen zu können, muss der HSV am Sonntag in Osnabrück zunächst mal ein Brett bohren, an dem sich frühere Generation­en die Zähne ausgebisse­n haben.

Die erste Serie knackte er im Handumdreh­en. Nach fünf sieglosen Partien in Folge fegte der HSV zu Hrubeschs Antritt Nürnberg aus dem Volkspark (5:2). Nun wartet in Osnabrück der nächste Ritt, der es in sich hat. Dort gab es in den Vorjahren außer Prügel nicht viel zu holen für den HSV.

Drei Mal gastierte der HSV seit 2009 beim VfL. Die üble Bilanz: 3:4 nach Elfmetersc­hießen im Pokal (September 2009), dann ein 1:3 im Cup (August 2017) und im November 2019 das 1:2 in der Liga. Bruno Labbadia, Markus Gisdol und Dieter Hecking hießen die HSVTrainer, die sich vergeblich in Osnabrück versuchten. Knackt Hrubesch nun auch diese Horror-Serie?

Er hat zumindest keinen Zweifel daran, wer darüber entscheide­n wird. „Es geht darum, von Anfang an klarzustel­len, wohin die Punkte gehen“, erklärt das Vereinsido­l. „Wir müssen das Kommando übernehmen und das Spiel bestimmen.“Großes Taktieren sei nicht gefragt: „Wir brauchen auf nichts zu warten. Die Sachlage ist klar: Wir müssen gewinnen.“

Was erwartet den HSV an der Bremer Brücke? Objektiv betrachtet die mit weitem Abstand schlechtes­te Heimmannsc­haft der Liga. Der VfL verlor seine letzten 13 (!) Heimspiele, könnte am Sonntag bei einer weiteren

Niederlage bereits als Absteiger feststehen.

Für Hrubesch kein Grund, die Niedersach­sen zu unterschät­zen. Auch seine Profis durften sich im Laufe der Woche bereits anhören, dass Übermut das nun denkbar schlechtes­te Mittel sei. „Ich kenne die Bremer Brücke“, warnt Hrubesch. „Du bekommst da nichts geschenkt. Das habe ich meinen Spielern auch so gesagt: Wir müssen von Anfang an so präsent sein wie gegen Nürnberg.“

Läuft es für den HSV diesmal besser in Osnabrück? Eines spricht in jedem Fall für ihn. Bei jedem der vorherigen Auftritte verwandelt­en die VfL-Fans die „Brücke“in ein Tollhaus, selbst hartgesott­ene HSV-Profis zeigten sich beeindruck­t. Das fällt diesmal weg.

 ??  ?? Der vorerst letzte HSV-Frust in Osnabrück: Wie begossene Pudel schleichen die Profis im November 2019 vom Platz, nachdem sie mit 1:2 verloren haben.
Der vorerst letzte HSV-Frust in Osnabrück: Wie begossene Pudel schleichen die Profis im November 2019 vom Platz, nachdem sie mit 1:2 verloren haben.
 ??  ?? Horst Hrubesch weiß: Einen Patzer darf sich sein HSV nicht mehr erlauben.
Horst Hrubesch weiß: Einen Patzer darf sich sein HSV nicht mehr erlauben.
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