Das Kribbeln ist wieder da
Um 16.19 Uhr am Freitagnachmittag hatte das Warten – das gar nicht so lange – ein Ende. Da betraten in Simon Makienok und Christian Viet die ersten Profis des FC St. Pauli den sattgrünen Rasen an der Kollaustraße zur ersten Einheit der Saisonvorbereitung.
Timo Schultz strahlte mit der glühenden Sonne um die Wette. „Ich hatte jetzt über drei Wochen Urlaub, das hatte ich die letzten drei Jahre nicht“, erzählte der Coach. „Ich konnte mich schon erholen, und mir reicht die Zeit auch.“Der Akku sei aufgeladen, er freue sich, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen und habe das Gefühl, das gehe allen so. „Das Kribbeln ist eigentlich fast genauso da, die Vorfreude. Die ist aber auch über das ganze letzte Jahr da gewesen. Auch in den Phasen, als es nicht so gelaufen ist, habe ich mich sehr gefreut, hierher zu kommen.“
Trotzdem ist der Auftakt in seine zweite Saison als
Chefcoach auf dem Kiez ein anderer als jener vor einem Jahr. „Damals ist man so ein bisschen ins Ungewisse gestartet, jetzt weiß man, was man hat.“Er könne die Jungs gut einschätzen, „von ihrem Fitness-Level, ihrer Art und Weise, wie sie ticken auf und neben dem Platz. Da habe ich bei einem Großteil des Kaders einen kleinen Gedankenvorsprung.“
Was unterm Strich auch dazu beitragen soll, dass Mannschaft und Trainer gemeinsam den nächsten Schritt gehen können. Er wisse zwar, dass viele das nicht mehr hören könnten. „Aber wenn die Entwicklung irgendwann mal zu Ende ist, dann sind wir ganz oben angelangt. Und ich glaube, der Punkt ist noch lange nicht erreicht.“