Hamburger Morgenpost

DEUTSCHLAN­D

UEFA entscheide­t über Regenbogen DRAMA Spieler mit Kraft durch Eriksen-Besuch und Fans

- Von FLORIAN BOLDT

Münchens Oberbürger­meister Dieter Reiter (SPD) wird heute die UEFA mit einem Brief dazu auffordern, es zu ermögliche­n, das Münchner EM-Stadion vor und während des Spiels gegen Ungarn am Mittwoch in Regenbogen-Farben erstrahlen zu lassen – Zeichen für Toleranz und Gleichstel­lung und als Protest gegen die homo- und transfeind­liche Haltung der rechtsnati­onalen Führung Ungarns unter Viktor Orban. Die UEFA hat sich bisher nicht zu dem Vorstoß geäußert.

Noch dramatisch­er als Dänemark kann eine Mannschaft wohl kaum in ein großes Turnier starten. Nach dem Schock um Christian Eriksen zum Auftakt zeigten die Dänen gegen Belgien lange ein gutes Spiel – um am Ende mit 1:2 zu verlieren.

Zum Abschluss der Gruppenpha­se hilft gegen Russland (21 Uhr, live in der ARD) jetzt nur noch ein Sieg. Damit das klappt, bekam die Mannschaft Besuch von ihrem Superstar Eriksen, direkt nach dessen Entlassung aus dem Krankenhau­s. „Es war genau das, was wir gebraucht haben“, sagte der ehemalige HSV-Profi Christian Nörgaard. „Das gibt uns einen großen Schub.“

Einen Schub geben soll zudem die zu erwartende Gänsehaut-Atmosphäre durch die 25.000 Fans in Kopenhagen.

Schon gegen Belgien sei die Stimmung „magisch“gewesen, schwärmte Trainer Kasper Hjulmand. Stürmer Martin Braithwait­e will es gegen die Russen einfach „krachen“lassen. Hoffnung macht die Bilanz: Die letzte und einzige Niederlage gegen Russland gab es vor 36 Jahren (0:1).

Aus eigener Kraft kann Dänemark nur noch Platz drei erreichen. Für Platz zwei ist ein Sieg mit mindestens zwei Toren Vorsprung notwendig, während Finnland gegen Belgien verliert. Je nach Ausgang könnte auch ein komplizier­ter Dreier-Vergleich zwischen Finnland, Russland und Dänemark greifen.

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Yussuf Poulsen traf früh gegen Belgien – Dänemark verlor dennoch und muss jetzt ums Achtelfina­le zittern.

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