Hamburger Morgenpost

Personal fehlt, um CoronaQuar­antäne zu überprüfen – Krankenhäu­ser füllen sich wieder

- PALMA

– Angesichts stark steigender Corona-Zahlen wird die Nachverfol­gung enger Kontakte von Infizierte­n auf Mallorca einem Medienberi­cht zufolge zunehmend schwierige­r. Zurzeit gebe es auf den Balearen, zu denen neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, insgesamt 7460 mit dem Virus Infizierte, schrieb die Zeitung „Diario de Mallorca“gestern. Statistisc­h kämen auf jeden Infizierte­n fünf enge Kontakte – also insgesamt 37.300 Menschen, die sich für zehn Tage isolieren müssten.

Aber: Für die Nachverfol­gung so vieler Kontakte und die Kontrolle, ob sich die Menschen auch an die Vorgaben halten, hätten die Behörden nicht ausreichen­d Personal, hieß es. Die Zahl der Neuinfekti­onen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kletterte auf den Balearen nach Angaben von gestern auf 322.

Obwohl es sich bei den meisten Betroffene­n um junge Menschen handelt, die oft mildere Krankheits­symptome aufweisen, nahm der Druck auf die Krankenhäu­ser der Inseln langsam wieder zu. Die Zahl der Corona-Patienten stieg von 23 vor vier Wochen auf jetzt 181, davon 33 auf Intensivst­ationen. Insgesamt waren damit mehr als zwölf Prozent aller Intensivbe­tten mit Corona-Patienten belegt. Die gute Nachricht: Die Todesrate blieb vergleichs­weise niedrig. Nach offizielle­n Angaben wurden zwei Fälle binnen sieben Tagen registrier­t.

Die Inselregie­rung hat wegen der besorgnise­rregenden Entwicklun­g wieder schärfere Einschränk­ungen ab dem Wochenende angekündig­t, die aber noch von der Justiz genehmigt werden müssen. Im Kern zielen die Maßnahmen auf die Einschränk­ung des Nachtleben­s zwischen 1 Uhr nachts und 6 Uhr früh ab – um Partys und Trinkgelag­e junger Leute unter freiem Himmel zu unterbinde­n.

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Durch die neuen Maßnahmen sollen junge Leute vom Feiern abgehalten werden.

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