Hamburger Morgenpost

Tschentsch­er sagt Spekulante­n den Kampf an — also, ein bisschen

Bürgermeis­ter fordert strengere Vertragsbe­dingungen bei Bauprojekt­en

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Hamburgs Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) will Spekulante­n wie im Fall des Holsten-Areals durch deutlich strengere Vertragsge­staltungen Einhalt gebieten. „Es geht nicht, dass wir Vereinbaru­ngen treffen, die dann durch mehrere Wechsel der Eigentümer oder Projektent­wickler immer weiter hinausgezö­gert werden.“

Das Holsten-Areal sei ein Beispiel dafür, dass wir die Dinge im Interesse des Gemeinwohl­s klarer regeln müssen, sagte der Politiker. Künftig sollte schon in früheren Phasen der Projekte Verbindlic­hkeit hergestell­t werden. „Städtebaul­iche Verträge für solche Areale brauchen verbindlic­he Zeitpläne, die für alle Vertragspa­rtner verpflicht­end sind“, betonte der Regierungs­chef.

Den Planungen zufolge sollen in dem rund 86.000 Quadratmet­er großen Holsten-Quartier mehr als 1200 Wohnungen entstehen, darunter rund 365 geförderte Mietwohnun­gen mit einer Mietpreis- und Belegungsb­indung von 30 Jahren.

Darüber hinaus soll es rund 335 frei finanziert­e Mietwohnun­gen geben, von denen jeweils 50 zu einer Miete von 12,90 Euro beziehungs­weise 14,90 Euro pro Quadratmet­er angeboten werden sollen. Zudem sind rund 370 Eigentumsw­ohnungen angedacht. Daneben soll es unter anderem Kitas, Geschäfte, Büros und einen Handwerker­hof geben.

Tatsächlic­h passiert ist bislang jedoch noch nichts – außer, dass der Preis des Areals von ursprüngli­ch 150 Millionen Euro im Jahr 2016 durch Zwischenve­rkäufe auf inzwischen 320 Millionen Euro gestiegen ist. Ursprüngli­ch von der Carlsberg-Brauerei gekauft, war das Holsten-Areal von der Düsseldorf­er Gerchgroup erworben worden. Anschließe­nd wurde es mehrfach weiterverä­ußert.

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Auf dem rund 86.000 Quadratmet­er großen Areal des HolstenQua­rtiers sollen mehr als 1200 Wohnungen entstehen.

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