Im Kopfkino geht’s gerade so richtig ab
Bewusstseinsstrom (englisch: stream of consciousness) bezeichnet die ungeregelte Folge von Bewusstseinsinhalten – sagt Wikipedia. Passiert mir ja ständig! Neulich wieder bei der Nachricht, dass Clemens J. Setz den Georg-Büchner-Preis erhält, eine der wichtigsten LiteraturAuszeichnungen. Das ist toll und sehr beklatschenswert (er twittert auch schön – für alle, die’s kürzer mögen). In der Jury-Begründung heißt es, Setz steche mit seinen Texten „ins Herz unserer Gegenwart“. Und da ging mein BewusstseinsSchakalaka los. Das Herz unserer Gegenwart.
Ist ja aktuell ganz schön schwer. Das Wasser hier, die Hitze da, Not überall, NRW-Politiker, die mit fein polierten Lederschuhen über Schlammreste stapfen, und immer dieses Virus: Delta, Impfangebotsausschlager, Quarantäne. Mein Kopfradio spielte laut „Isolation“. Überhaupt: Musik! Macht das Herz leichter und gibt’s gerade Corona-konform in der ganzen Stadt. Der Kultursommer läuft (S. 26/27), das Knust feiert Geburtstag (S. 28/29), wir sollten mitfeiern und uns bewusst sein, dass es eine hundertprozentige Sicherheit nicht geben kann. Mehr als 100 Open-Air-Veranstaltungen hat beispielsweise das Molotow pandemiegerecht durchgeführt, bei einer wurde ein Gast tags drauf positiv getestet, das Notfallkonzept griff sofort. Besser geht es derzeit eben nicht. Sammeln wir also – auf Abstand! – gute Momente. Und mit Glück geht’s uns dann ähnlich wie Clemens J.
Setz, der sich jetzt so fühlt, als würde er „mit Süßigkeiten beworfen“. Hübsches Bild für ’nen neuen Bewusstseinsstrom, oder?