Hamburger Morgenpost

Die stinken doch zum Himmel!

„Willkommen in Schmuddelf­ing“bringt gute Laune in die Kinos

- Von CHRISTIANE BOSCH

Sie sind grün, stinken, futtern am liebsten Müll – und sie machen jetzt die Kinos unsicher! Nach ihrem durchschla­genden Erfolg als Kinderbuch-Helden kommen die Olchis mit „Willkommen in Schmuddelf­ing“nun auch auf die Leinwände. Ein Spaß für die ganze Familie und selbst für Kleinere ohne zu viel Aufregung herrlich unterhalts­am.

Der Film startet mit der Ankunft der Olchis in Schmuddelf­ing, dort suchen sie eine neue Heimat für sich. Denn überall sonst durften sie nicht bleiben – eben weil sie so stinken und den Menschen mit ihrem Anderssein Angst machen. Und natürlich reist die siebenköpf­ige Familie mit dem knatternde­n Drachen-Haustier Feuerstuhl an, was für viel Aufsehen in dem kleinen Ort sorgt. Sind das etwa Außerirdis­che? Nein, die gibt es schließlic­h nur in Amerika, stellen die Bewohner und der Polizeiche­f erleichter­t fest.

Doch die Skepsis vor den müffelnden Neuankömml­ingen bleibt. Vor allem die Frau des Bürgermeis­ters hat etwas gegen die Olchis – schließlic­h stehen die ihrem Plan im Weg, die ohnehin schon stark stinkende Müllkippe zu räumen und dort einen Wellness-Tempel zu errichten. Dabei schreckt sie auch nicht vor der Zusammenar­beit mit dem miesen Herrn Hammer zurück, der selbst ganz andere unlautere Dinge im Sinn hat. Unerwartet­e Hilfe und Freunde finden die Olchis in Max, dem Sohn der Bürgermeis­terin, dessen Freundin Lotta und in Professor Brausewein. Die versuchen auf wissenscha­ftlichem Weg dem Gestank der Müllkippe Herr zu werden – mit einem De-Stinkomate­n. Denn mittlerwei­le kommen keine Touristen mehr nach Schmuddelf­ing und in den noch

bestehende­n Geschäften laufen eigentlich nur noch Duftbäume wirklich gut.

Als die Bürgermeis­ter-Frau dann aus Versehen statt ihrer Anti-Stress-Tropfen eine Olchi-Oma-Essenz aus dem De-Stinkomate­n trinkt und deshalb plötzlich selbst zum Olchi wird, ist das Chaos perfekt.

Der seit mehr als 30 Jahren beliebte Olchi-Humor der im Hamburger Oetinger-Verlag veröffentl­ichten Bücher besticht auch in diesem ersten Kinofilm. 34 Buchtitel gibt es mit den sympathisc­hen Müllliebha­bern, allein in Deutschlan­d wurden sie schon fünf Millionen Mal verkauft und zudem in mehr als 13 verschiede­ne Sprachen übersetzt. Und der Film steht den Bestseller­n in nichts nach. So wunderbar animiert wie in den Büchern von Erhard Dietl gezeichnet, rülpsen und grunzen sie beim und nach dem Essen und sinnieren über die Qualität von ranzigen Getränken.

Doch bei den von Fliegen umschwärmt­en Olchis geht es um mehr als nur „muffelfurz­teufelige“Unterhaltu­ng. Themen wie Weltoffenh­eit, Toleranz, Umweltbewu­sstsein und Zusammenha­lt kommen ebenso ganz nebenbei vor wie auch Kritik an Eltern, die lieber auf ihre Handys gucken statt sich mit ihrem Nachwuchs zu beschäftig­en. Vor allem aber geht es um ganz viel Gelassenhe­it. Oder um es mit den Olchis zu sagen: „Muffelwind und Fliegenbei­n, das Leben kann nicht schöner sein!“ 85 Min., keine Altersbesc­hränkung; Abaton, Cinemaxx Dammtor + Harburg, Koralle, UCI (alle), Zeise

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der Schnell unterwegs: Alle in mit Familie lieben die Ausflüge ihrem Drachen Feuerstuhl.
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Perfektes neues Zuhause: Den Olchis gefällt die Müllkippe in Schmuddelf­ing.
Jetzt wird’s ernst: Der fiese Bauunterne­hmer Hammer kommt mit seinen Arbeitern.
Bürgermeis­ter-Sohn Max ist verblüfft, als er die Olchis entdeckt. Perfektes neues Zuhause: Den Olchis gefällt die Müllkippe in Schmuddelf­ing. Jetzt wird’s ernst: Der fiese Bauunterne­hmer Hammer kommt mit seinen Arbeitern.

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