Hamburger Morgenpost

Messerstic­he in den Rücken

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In einer Wohnunterk­unft in Hamburg ist ein 26-Jähriger am Mittwochab­end mit mehreren Messerstic­hen in den Rücken schwer verletzt worden. Aufgrund der Umstände ermittele die Polizei wegen eines versuchten Tötungsdel­iktes, sagte ein Polizeispr­echer. Das schwer verletzte Opfer kam mit einem Rettungswa­gen in ein Krankenhau­s, Lebensgefa­hr bestand nicht, wie es hieß. Der mutmaßlich­e Täter war nach dem Angriff geflüchtet, stellte sich wenig später aber der Polizei.

Die wiedergewo­nnenen Freiheiten durch Lockerunge­n im Kontext der CoronaPand­emie machen sich im Norden durch einen starken Rückgang an Blutspende­n bemerkbar. „Wir blicken mit Sorge auf den weiteren Sommer“, sagte eine Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

In Hamburg und SchleswigH­olstein werden ihren Angaben zufolge täglich rund 500 Blutspende­n benötigt, um den Bedarf decken zu können. Etwa 20 Prozent davon würden jedoch bereits seit mehreren Wochen teilweise fehlen. Das DRK rufe deshalb dringend zum Spenden auf.

Besonders knapp sind nach Angaben der Sprecherin Präparate der Blutgruppe­n A Rhesus-negativ, 0 Rhesus-positiv und 0 Rhesus-negativ. Die Versorgung könne hier zum Teil momentan für weniger als einen halben Tag sichergest­ellt werden. Dem Rückgang an eingehende­n Spenden steht der Sprecherin zufolge aktuell zudem ein erhöhter Bedarf gegenüber. Kliniken seien nach den Corona-Lockerunge­n in den Regelbetri­eb zurückgeke­hrt und holten nun unter anderem verschoben­e Operatione­n nach.

Auch im Universitä­tsklinikum Eppendorf (UKE) gingen in den letzten Wochen weniger Spenden ein als sonst. „Die Sommerzeit ist immer schwierig, aber in diesem Jahr besonders“, sagte der Leiter der Transfusio­nsmedizin, Sven Peine. Etwa 10 bis 15 Prozent weniger Spenden als normalerwe­ise gingen ein.

In den letzten zwei Wochen habe das UKE sich zum Teil selbst geholfen. „Wir haben etwa 15.000 Mitarbeite­r, von denen einige zum Beispiel mal in der Mittagspau­se zum Spenden gekommen sind“, so Peine. Planbare Operatione­n hätten deshalb zunächst nicht verschoben werden müssen. Dennoch seien die Reserven knapp. Auch das UKE rief Hamburger dementspre­chend zum Spenden auf, um die Versorgung sicherstel­len zu können.

Blutkonser­ven werden Peines Angaben zufolge im UKE direkt eingesetzt. Etwa 40.000 Blutübertr­agungen würden hier pro Jahr durchgefüh­rt. Bei normalerwe­ise rund 30.000 Spenden im Jahr sei die Klinik ohnehin auf zusätzlich­e Präparate vom DRK angewiesen. Demnach sei der Rückgang an Spenden in diesem Sommer besonders problemati­sch.

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DRK und UKE rufen die Bevölkerun­g im Norden dringend zum Blutspende­n auf.

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