Tiere galten als vertrieben, nun kehren sie langsam zurück
SPUREN
Kleine Fußabdrücke im nassen Sand und Scharrspuren am Ufer: Der Fischotter ist wieder da. Auf leisen Pfoten erobert er das Hamburger Stadtgebiet langsam wieder zurück, taucht immer öfter auf Wildkameras auf und hinterlässt eindeutige Spuren entlang des Alsterufers.
Bis vor einigen Jahren galten die Otter in Hamburg als komplett vertrieben. „Inzwischen gibt es an vielen Gewässern im gesamten Stadtgebiet Fischotternachweise“, sagt Victor Reinhold, der Fischotter-Spezialist im Team des Projektes „Lebendige Alster“. Im Dezember 2019 konnten sieben Otter in Hamburg gesichtet werden.
Den Nachweis, dass die scheuen Tiere wieder in die Hamburger Gewässer zurückkehren, liefern vorwiegend Kot- und Trittspuren unter Brücken.
Fischotter werden circa zehn Jahre alt, wiegen um die zehn Kilo und erreichen eine Größe zwischen 110 und 130 Zentimetern. Im Durchschnitt benötigen die Tiere ein Kilogramm Nahrung am Tag. Sie nehmen nicht, wie ihr Name suggeriert, nur Fisch zu sich. Auf ihrer Beuteliste stehen ebenfalls Amphibien, kleine Säugetiere, Krebse und in der Brutzeit Jungvögel.
Sie sind Einzelgänger und besitzen große Reviere. Wenn der Fischotter genug Nahrung findet, Rückzugsräume und verkehrsarme Wanderkorridore in der Stadt besitzt, kann die Tierart auch in Hamburg wieder eine Chance haben, heißt es in einer Mitteilung des Projekts „Lebendige Alster“.
Inzwischen gibt es an vielen Gewässern im gesamten Stadtgebiet FischotterNachweise. Victor Reinhold