Feuerwalze an der Küste
Mehr als 120 Verletzte und mehrere Tote bei Bränden in der Türkei
ANTALYA – 41 Waldbrände in 13 Provinzen: In der Türkei sind derzeit mehr als tausend Rettungskräfte im Einsatz und versuchen die verheerenden Flammen zu löschen. Allein in der auch bei Deutschen beliebten Urlaubsregion Antalya sind mindestens 122 Menschen verletzt worden, 58 von ihnen liegen derzeit im Krankenhaus. Besonders tragisch: Es gab bis Redaktionsschluss auch mindestens drei Tote. Unter den Todesopfern war ein 82-jähriger Mann in Kepezbeleni in Akseki. Hier verbrannten 80 Prozent der Häuser, wie der Gouverneur des Bezirks, Volkan Hülür, der Nachrichtenagentur Anadolu sagte. Zehn Menschen waren zudem von den Flammen in einem Restaurant eingekesselt worden. Sie mussten gerettet werden – ohne Hilfe konnten sie sich nicht befreien. In Manavgat nahe Antalya war gleich an vier Stellen in einem Wald Feuer ausgebrochen. Als Ursache wird Brandstiftung vermutet. Auch in den Regionen Mersin und Alanya gab es Brände. Der staatliche Fernsehsender TRT berichtete, in der Mittelmeerstadt Marmaris seien auch Hotels geräumt worden, nachdem ein Brand nahe der Stadt ausgebrochen war. Im Landkreis Aksesi rund 50 Kilometer nördlich von Manavgat wurden rund 20 Ortschaften evakuiert. Gegenüber Reportern gab der Minister für Landund Forstwirtschaft, Bekir Pakdemirli, bekannt: „Im Moment besteht keine unmittelbare Gefahr für Siedlungen oder Menschenleben, aber in den kommenden Stunden müssen wir zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, falls der Wind seine Richtung ändert.” Das Feuer in Manavgat sei inzwischen weitgehend gelöscht, so Pakdemirli weiter. Doch die Gefahr ist noch nicht vorüber: Hitze und starke Winde fachen die Flammen immer neu an und wirken wie Brandbeschleuniger für bereits existierende Feuer. Präsident Recep Tayyip Erdogan versprach den Brandopfern jede notwendige Hilfe – und kündigte Ermittlungen an.