Zukunftsvisionen am Stadtdeich
Am Großmarkt entsteht Hamburgs „Silicon Valley“
Spaziergang und Hammerbrook? Passt zunächst nicht so gut zusammen, aber wer nicht wagt, gewinnt auch nicht. Ein Rundgang durch das Viertel, das beim Feuersturm am 28. Juli 1943 zerbombt wurde, garantiert viele Entdeckungen. In Hammerbrook ist die Vergangenheit nahezu ausgelöscht – aber zwischen Großmarkt und Hauptbahnhof hat die Zukunft längst begonnen.
Knallroter Bahnhof
Wenn es ein Wahrzeichen des Stadtteils gibt, das jeder kennt, dann ist es der hochgelegene knallrote S-Bahnhof. Hier starten wir und kommen gleich ans Wasser. Auf dem Mittelkanal dümpeln Hausboote, auf den Bänken an den Uferpromenaden verbringen Angestellte aus den umliegenden Büros ihre Pause. Hier ist Hammerbrook richtig idyllisch! Wir gehen in Richtung „Mehr!“-Theater und biegen rechts in den Nagelsweg ab.
Kaffee und Konzerne
Geschäftshäuser wie das der Helm-AG prägen das Viertel – vor dem Gebäude steht eine Skulptur von Leo Wirth. Zwei Männer halten einander auf dem Weg nach oben, „Miteinander“ist dem Unternehmer Hermann Schnabel gewidmet. Wir überqueren die Nordkanalstraße und gehen weiter ein Stück links auf der viel befahrenen Spaldingstraße, biegen rechts in die ruhigere Rosenallee ein, die uns auf die Repsoldstraße führt. Bevor wir rechts ins Münzviertel weitergehen, noch ein kurzer Abstecher in die Spaldingstraße
43-45: eins der wenigen Häuser, die den Feuersturm überstanden haben. Nebenan hat das hübsche Café „Garden’s Table“eröffnet. Hier gibt es Kaffee aus der Hammerbrooker Maya-Rösterei.
Geld und Gold
Das Münzviertel ist ein verborgenes Kleinod. Bekannt ist vor allem die Münzburg mit dem spitzen Turm, bis 1982 Sitz der Münzprägeanstalt und heute denkmalgeschütztes Wohnhaus. Wir folgen der Münzstraße in Richtung Hauptbahnhof, biegen links in den Hühnerposten ein und gehen am Fruchthof gegenüber den
Blick in die Zukunft
Wer wissen möchte, was sich hinter den grünen Lamellen des langgestreckten Riesencontainers am Wasser verbirgt: Hier entsteht bis 2027 „Hammerbrooklyn“, ein Zukunftsprojekt aus fünf Gebäuden. Der „Digital Pavillon“, Zentrum für Hamburgs digitale Transformation, ist bereits fertig. Start-ups und Wissenschaftler wollen hier Lösungen für das Leben von morgen entwickeln.
Tanz und Theater
Wir folgen dem Stadtdeich, biegen rechts in die
Banksstraße ein (in der Nr. 2b hat Isabel Edvardsson ihr Tanzstudio) und kommen über die Banksbrücke (auf den Drachen achten!) links auf die Lippeltstraße. Rechts liegt der Großmarkt mit dem „Mehr!“-Theater. Wir folgen der Lippeltstraße und sind wieder am Mittelkanal. Auf der Höhe der Grone-Berufsfachschule werfen wir am Vera-Brittain-Ufer einen Blick auf die Feuersturm-Gedenkplatte. Bevor wir in die SBahn steigen, schauen wir uns den denkmalgeschützten Industriehof in der Hammerbrookstraße 93 an und bestellen dort zum Abschluss im Restaurant „Alitalia“Pilzrisotto und Spaghetti Scampi.