Hamburger Morgenpost

Talente: Zwei Nachwuchss­pieler machen beim HSV gerade auf sich aufmerksam.

HSV will gegen Darmstadt den Stimmungsu­mschwung einleiten

- VOM HSV BERICHTEN SIMON BRAASCH und TIM MEINKE redaktion-sport@mopo.de

Eine Woche lang konnten die HSV-Profis nach dem Stadtderby ihre Wunden lecken, am Sonntag nun naht der nächste Tag der Wahrheit: Wirkt die so schmerzhaf­te Pleite bei St. Pauli (2:3) immer noch nach? Oder steht der HSV gegen Darmstadt direkt wieder auf ? Es wäre das bislang wohl wichtigste Zeichen der Saison.

Nein, so ganz passte ihm das jüngste Gerede nicht in den Kram. „Wie wir nach dem ersten Spieltag in der Champions League waren, sind wir jetzt nach einer Derby-Niederlage gleich wieder Absteiger“, unkte Tim Walter am Freitag und fasste die Extreme, die den HSV stets begleiten, zusammen. Mal himmelhoch jauchzend, wie nach dem 3:1 auf Schalke zum Start. Nun zu Tode betrübt. Das ist nicht immer leicht, es macht diesen Verein aber aus.

Wie sich das nächste Kapitel anfühlt, muss sich am Sonntag zeigen. Der Auftritt gegen Darmstadt ist nicht weniger als ein Gradmesser dafür, wie stabil der HSV nach neun Wochen unter seinem neuen Trainer schon ist. Denn daran, dass die Derby-Pleite gesessen hat, führt kein Weg vorbei. „Das war ein Schockmome­nt“, gab Keeper Daniel Heuer Fernandes zu. Auch Walter stellt klar: „Ein Stadtderby zu verlieren, ist nicht angenehm.“

Keine Frage, Walter hat die Antennen ausgefahre­n. Wohl auch deshalb änderte er in dieser Woche den Kurs, den er zunächst nach dem Abpfiff am Millerntor eingeschla­gen hatte. Ziemlich polterig kam er da noch um die Ecke, warf seiner Mannschaft mangelnde Bereitscha­ft vor. Ein Vorwurf, den er mit ein paar Tagen Abstand relativier­te. „Die Bereitscha­ft war absolut da“, ließ er wissen. „Aber es gibt Grundtugen­den, die wir immer dabeihaben müssen. Die Phasen, in denen das nicht so ist, müssen wir verkürzen.“

Gier. Leidenscha­ft. Der unbedingte Wille, noch zwei Schritte mehr zu machen. Darum geht es Walter. Diese Tugenden dürften nicht zuletzt auch am Sonntag ausschlagg­ebend sein, denn mit den „Lilien“, die zuletzt Ingolstadt 6:1 bezwangen, kommt ein Gegner, von dem Walter erwartet, „dass sie physisch stark sind. Die werden Präsenz zeigen.“

Klingt nach einer eher undankbare­n Aufgabe für eine Mannschaft, die eine DerbyPleit­e

im Gepäck trägt. Und nun? Die Champions League steht am Sonntag nicht auf dem Spiel. Auch der Abstieg ist kein Thema. Sehr wohl aber muss der HSV die Frage beantworte­n, wie zügig er die erste heikle Situation seiner noch jungen Saison zu meistern im Stande ist.

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Derby-Pleite hat gesessen. Nun müssen Sebastian Schonlau (l.), Tim Leibold und Co. beweisen, dass sie aufstehen können.
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