Hamburger Morgenpost

Sozialwohn­ungen: Droht Kahlschlag?

Linke: „Angebot reicht heute schon nicht aus“

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Hamburg rühmt sich, bundesweit Wohnungsba­umeister zu sein. 10.000 neue Wohnungen jährlich und der Drittelmix stehen auf der Habenseite. Doch eine Anfrage der Linken zeigt: So richtig ambitionie­rt ist man zumindest in puncto sozialer Wohnungsba­u nicht.

Mindestens 3000 geförderte Wohnungen will der Hamburger Senat jährlich errichten. Klingt erst mal nach viel, aber bei näherem Hinsehen stellt man fest: Derzeit fallen rund 3000 Sozialwohn­ungen jährlich aus der Preisbindu­ng, können von den Eigentümer­n anschließe­nd teurer vermietet werden.

Der Bestand von 77.000 geförderte­n Wohnungen wird also im besten Falle nur verwaltet. Und 2023 fallen mehr als 4000 Wohnungen aus der Bindung. Das geht aus einer Anfrage der Linksfrakt­ion hervor, die der MOPO vorliegt. Der Senat muss also künftig deutlich mehr als das selbst gesteckte Mindestzie­l von 3000 geförderte­n neuen Wohnungen erreichen, wenn es nicht zum Sozialwohn­ungs-Kahlschlag kommen soll.

„Der Senat hat nicht einmal den Ehrgeiz, mehr geförderte Wohnungen zu schaffen, als es jetzt gibt“, kritisiert Heike Sudmann, Sprecherin der Linken für Wohnungspo­litik. Schon heute reiche das Angebot nicht aus, „wir haben schon jetzt viel zu wenige“.

Das sieht man beim Senat anders: Im bundesweit­en Vergleich werde Hamburg auch weiterhin die Rangliste der Bundesländ­er anführen. Vergangene­s Jahr habe man fast 3500 Sozialwohn­ungen gebaut.

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