Kleinstes Feld aller Zeiten. Maximal 6000 Aktive. Keine Topläufer
Thole/Wickler genießen Hamburger Show-Turnier als Vorspiel für Timmendorf
Nach drei Verschiebungen soll der Hamburg-Marathon endlich über die Bühne gehen. Die 35. Auflage am 12. September wird zugleich die kleinste in der Geschichte sein. Maximal 6000 Aktive dürfen starten. Bedingung: Sie müssen geimpft sein.
Das Starterfeld umfasst derzeit 4600 Angemeldete, die das Kriterium erfüllen, davon 2500 Marathonis, 1100 Halbmarathon- und knapp 1000 Staffel-Starter. Anmeldeschluss ist am 28. August. 7000 bereits Angemeldete
Auf der Zielgeraden einer anstrengenden, turbulenten Saison holen die Hamburger Julius Thole (24) und Clemens Wickler (26) beim Show-Turnier am Rothenbaum noch einmal Schwung für die Deutschen Meisterschaften. haben ihre Teilnahme auf 2022 verschoben (24. April).
Gelaufen wird bis auf kleine Modifikationen auf der üblichen Strecke – mit mehr Gittern und Ordnern und ohne Party-Zonen, um das Zuschaueraufkommen zu entzerren. Top-Marathonis sind nicht am Start.
Das Heimspiel beim „King of the Court“-Event kommt wie gerufen für Deutschlands beste Beachvolleyballer nach drei Wochen bei den Olympischen Spielen in Tokio und der fast direkt folgenden EM in Wien. „Es ist richtig schön, wieder zu Hause zu sein“, freut sich Thole.
Von Durchschnaufen kann aber nicht die Rede sein. Das liegt am Modus des Turniers, bei dem fünf Teams im
Besser ein kleiner Marathon als keiner, findet Veranstalter Frank Talheiser. schnellen Wechsel um Punkte kämpfen. Es gehe „Schlag auf Schlag“, so Thole. Anstrengend, aber ein „Heidenspaß“, findet Wickler. Ohne Druck, das genießen sie. Es läuft: Das Duo steht im Halbfinale (heute, 11.35 Uhr).
Körperlich sind beide nach den letzten Wochen „nicht voll auf der Höhe“, räumt Thole ein und das gelte auch mental. „Nach Olympia fällt man erstmal in ein Loch.“
„Es ist kein Wunschkonzert. Wir hätten uns mehr als die 1G-Regelung gewünscht, aber wir können damit leben.“Es habe jedoch auch Kritik und vereinzelt „Beschimpfungen“gegeben.
1G bedeutet: vollständig geimpft. Der Nachweis einer Genesung oder negativen
Platz fünf in Tokio war vor allem angesichts der von Verletzungen gestörten Vorbereitung ein beachtlicher Erfolg, auch wenn Wickler zugibt: „Ich habe daran zu knabbern.“Edelmetall war nicht weit weg. Bei der EM schon. Aus im Achtelfinale. Akku alle.
Ein Höhepunkt steht jedoch noch bevor: Die DM in Timmendorf (2. bis 5. September). Das „dritte Highlight der Saison“nach Tokio
Testung reicht nicht. Gleiches gilt für die anderen Hamburger Sportevents mit Jedermann-Feld, Ironman (29. August) und Triathlon (18./19. September). „Es geht auch um das Signal, neue energische Wege zu gehen, um Veranstaltungen möglich zu machen“, begründet Sport-Staatsrat Christoph Holstein die strenge Auflage.
Der Etat für den Marathon beträgt in diesem Jahr nur eine statt der üblichen drei Millionen Euro. Stadt und Sponsoren decken jeweils ein Drittel der Summe ab. „Ohne diese Hilfe wäre es nicht möglich“, so Thaleiser. und Wien, betont Wickler. „Wir werden da nochmal alles raushauen und Vollgas geben. Wir wollen unseren Titel verteidigen.“Danach geht es in den Urlaub. „Nicht gemeinsam!“, betont Thole grinsend. „Nach Timmendorf wollen wir richtig runterfahren.“Die Saison habe Kraft gekostet. „Es war alles ganz schön viel. Der Kopf braucht Ruhe.“Um dann frei zu sein für neue Ziele.