Wer aus Deutschland mit dem „Star-Club“Sticker am Gitarrenkasten nach Hause kam, der war Gott.
gestellt – mit den Worten: „Das ist die neue MädchenBand“.MaryDoswie tal weiß noch, John Lennon re agierte.„Wirstan den da wie aufgeSchulregte kleine mädchen und sagte desinteresdon’ siert: ,Girls play guitars!’“Mäddäre chen können gar nicht Gitarre spielen …
Das war möglicherweise der entscheidende Satz, der Funke, der das Feuer des Ehrgeizes in Brand setzte. „Das hat uns angestachelt. Wir wollten ihnen jetzt um jeden Preis das Gegenteil beweisen“, sagt Mary Dostal. „Am darauffolgenden Tag haben wir angefangen, wie die Wahnsinnigen zu üben.“
Marys Cousinen scheiden bald darauf aus der Band aus – ihre musikalischen Fähigkeiten sind doch sehr eingeschränkt. Dafür stoßen drei andere Frauen dazu: Sylvia Saunders, Valerie Gell und schließlich Pamela Birch. Tagsüber gehen die vier ihren Jobs nach – sie sind Verkäuferin, Buchhalterin, kaufmännische Angestellte und Sekretärin – aber abends, da wird geprobt und geprobt und geprobt. Vier Monate lang. Dann ist die Band, die inzwischen in „The Liverbirds“umgetauft ist, so gut, dass sie im „Cavern Club“bestehen kann.
Die vier Newcomerinnen sorgen für mächtig Aufsehen. Mit den noch jungen Rolling Stones und den schon ziemlich berühmten Kinks touren sie durchs Land. Und sogar der legentles-Manager
Brian Epstein will sie unter Vertrag nehmen. Aber dann spricht sich herum, dass der Talent-Scout Henry Henroid im Auftrag des Hamburger „Star-Clubs“auf der Suche nach Bands ist. Die „Liverbirds“spielen vor und werden vom Fleck weg engagiert. „Wir können immer noch zu Epstein gehen, wenn wir zurück sind, dachten wir“, erinnert sich Mary Dostal und schmunzelt, „aber wir kehrten ja nicht zurück.“
Mary Dostal ist noch ganz aus dem wenn sie an Vertrag mit dem denkt: as war der Hammer! muss sich das larmachen: Unter galt es als dort aufgetreten zu sein. Wer us Deutschland mit auf dem Gitarrenkasten nach Hause kam, ja, der war Gott. Wir konnten also unser Glück kaum fassen: Wir hatten es geschafft: Wir würden im angesagtesten Musikschuppen der Welt auftreten. Wahnsinn!“Mitarbeiter von „StarClub“-Boss Manfred Weissleder holen die vier vom Bahnhof ab, als sie am 28. Mai 1964 in Hamburg eintreffen. Zunächst geht es zum „Hotel Pacific“am Neuen Pferdemarkt, wo Weissleder stets seine Musiker unterbringt. „Wir hatten eine halbe Stunde Zeit, um uns frisch zu machen, dann kam das Taxi und schon eine Stunde später standen wir zum ersten Mal auf der Bühne. Der Beifall war frenetisch.”
Die Leute sind total aus dem Häuschen. Der roughe Sound – er ist gewiss auch der mangelnden Virtuosität
geschuldet – kommt gut an. Der Rock’n’Roll der „Liverbirds“ist schneller als das, was üblicherweise im „Star-Club“gespielt wird. Und die tiefe Stimme von Sängern Valery Gell – eindrucksvoll.
Die „Liverbirds“sind Rohdiamanten, die in Hamburg ihren letzten Schliff bekommen: Dabei spielt Fotografin Astrid Kirchherr, Geliebte von Ex-Beatle Stuart Sutcliffe, eine besondere Rolle. Sie, die schon McCartney, Lennon & Co. die Pilzkopf-Frisur verpasst hat, kümmert sich im Auftrag von „Star-Club“-Chef Manfred Weissleder um den richtigen Style der Mädchen. Kirchherr zieht den „Liverbirds“die braven Röcke und Blusen aus und verpasst ihnen ein ganz neues Outfit: Schwarze Männerhosen und weiße Rüschenhemden vom Herrenschneider. Dazu Schlips und Weste. Fertig.
Die „Liverbirds“werden zum Zugpferd des „StarClubs“, bringen Manfred Weissleder noch mehr Geld ein, als es die Beatles je taten. Wann immer die Mädchen auftreten, ist das Haus voll. Klar, dass Weissleder sie nach Ablauf des sechswöchigen Vertrages nicht gehen lassen will. Er wird ihr Manager und schickt sie als Erstes als Vorband von Chuck Berry nach Berlin. „Er sagte uns, das Konzert finde in einer kleinen Halle statt“, erinnert sich Mary Dostal. „Vor Ort stellte sich dann heraus, dass es die ,Deutschland-Halle‘ war. Wir trauten unseren Augen nicht. Aber wir haben es durchgezogen. Die Leute waren so begeistert, dass
Mary Dostal