Hamburger Morgenpost

Eine Milliarde Euro für Lastenräde­r?

In die Verkehrswe­nde soll künftig ordentlich investiert werden

- BERLIN– KM

Lastenräde­r boomen. Zumindest in Großstädte­n. Allerdings: Sie kosten auch gehörig, sind eher etwas für Besserverd­ienende. Kritiker:innen spotten wegen der Größe auch gerne, sie seien die SUVs der Radwege. Ein Plan der Grünen sieht nun vor, auch private Anschaffun­gen zu fördern. Insgesamt geht es um eine Milliarde Euro für die LastenradV­erkehrswen­de.

Bislang wurden vom Bund nur Lastenräde­r für gewerblich­e Zwecke gefördert. 887 Stück waren es in den vergangene­n drei Jahren. Das geht aus einer Kleinen Anfrage des Grünen-Bundestags-Abgeordnet­en SvenChrist­ian Kindler hervor. Zuerst berichtete das Redaktions­netzwerk Deutschlan­d (RND).

Während für E-Autos laut Kindler mittlerwei­le rund 11.000 Förderantr­äge wöchentlic­h eingehen, wollen die Grünen künftig auch bei Lastenräde­rn in die Vollen gehen. Und zwar, indem auch Käufe für private Zwecke gefördert werden.

1000 Euro pro Rad sollen nach dem Grünen-Plan aufgebrach­t werden. Die Gefährte können zwar gut und gerne mehrere Tausend Euro kosten, dennoch erhofft sich Kindler viele Anträge.

Eine Million Lastenräde­r sollen so gefördert werden. Bis 2025 kämen eine Milliarde Euro an Fördergeld­ern zusammen. „Das wäre gut investiert­es Geld“, so Kindler zum RND.

Die benötigte Infrastruk­tur allerdings war zunächst nicht Thema. Kritik kam von der FDP: „Die Grünen reden viel von Investitio­nen“, schrieb der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer Marco Buschmann. Diese „Mogelpacku­ng“sei indes nur eins: die Subvention­ierung von Konsum.

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