Hamburger Morgenpost

Heute brauchen Sie gute Nerven

Mehr als die Hälfte aller Züge fallen aus. Für einige Strecken gibt es nicht mal Ersatzverk­ehr

- Von FLORIAN BOLDT

Die Bahnfahrt wird zur Geduldspro­be! Ab heute ruft die Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer (GDL) zum nächsten bundesweit­en Bahnstreik auf. Das bekommen auch Pendlerinn­en und Pendler im Norden stark zu spüren: Schon vorab vermeldete die Bahn Ausfälle und Einschränk­ungen auf vielen Strecken von und nach Hamburg.

Gute Nerven brauchen offenbar Bahn-Reisende zwischen Schwerin und Hamburg. Dort fallen laut Reiseausku­nft der Deutschen Bahn alle Verbindung­en aus. Eine einzige „Alternativ­e“meldet die Bahn für Pendler und Pendlerinn­en aus der Region Ludwigslus­t: Mit zwei Privatbahn­en über Berlin-Spandau wäre der Hamburger Hauptbahnh­of in gut vier Stunden zu erreichen.

Zwischen Kiel und Hamburg sieht es auf den Bahngleise­n nicht viel besser aus. Drei Verbindung­en um 4.59 Uhr, 6.27 Uhr und 8.27 Uhr sollen Stand Sonntagnac­hmittag von der Ostseestad­t nach Hamburg fahren. Alle anderen Verbindung­en entfallen.

Die Regionalzü­ge der DB Regio zwischen Lübeck und Hamburg sollen mit einer statt zwei Fahrten pro Stunde verkehren. Auf der Strecke zwischen Cuxhaven und Hamburg, die die BahnTochte­r Start Unterelbe betreibt, waren am Sonntag noch keine kompletten Ausfälle eingetrage­n. Auf der Teilstreck­e zwischen Cuxhaven und Stade sollen allerdings Busse des Schienener­satzverkeh­rs anstelle der Züge fahren.

Die Hamburger S-Bahn plant für die beiden Streiktage mit einem durchgehen­den 20-Minuten-Takt auf den Hauptlinie­n S1, S3 und S21. Die Verstärker­linien S31, S2 und S11 fallen aus. Wer mit dem Metronom aus Niedersach­sen oder der schleswigh­olsteinisc­hen AKN reisen will, kann dagegen entspannt bleiben: Beide Unternehme­n sind vom GDL-Streik nicht betroffen und bedienen den normalen Fahrplan.

Im Regional- und S-BahnVerkeh­r peile die Bahn bundesweit an, etwa 40 Prozent des Zugverkehr­s zu bedienen. Das bedeutet: Wartezeite­n und volle Züge!

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Warten auf den nächsten Zug: Bereits beim letzten Lokführers­treik waren die Bahnsteige brechend voll.
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GDL-Boss Claus Weselsky
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Die Lokführer sind sauer und erhöhen mit ihrem Streik den Druck auf die Deutsche Bahn.

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