Heute brauchen Sie gute Nerven
Mehr als die Hälfte aller Züge fallen aus. Für einige Strecken gibt es nicht mal Ersatzverkehr
Die Bahnfahrt wird zur Geduldsprobe! Ab heute ruft die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zum nächsten bundesweiten Bahnstreik auf. Das bekommen auch Pendlerinnen und Pendler im Norden stark zu spüren: Schon vorab vermeldete die Bahn Ausfälle und Einschränkungen auf vielen Strecken von und nach Hamburg.
Gute Nerven brauchen offenbar Bahn-Reisende zwischen Schwerin und Hamburg. Dort fallen laut Reiseauskunft der Deutschen Bahn alle Verbindungen aus. Eine einzige „Alternative“meldet die Bahn für Pendler und Pendlerinnen aus der Region Ludwigslust: Mit zwei Privatbahnen über Berlin-Spandau wäre der Hamburger Hauptbahnhof in gut vier Stunden zu erreichen.
Zwischen Kiel und Hamburg sieht es auf den Bahngleisen nicht viel besser aus. Drei Verbindungen um 4.59 Uhr, 6.27 Uhr und 8.27 Uhr sollen Stand Sonntagnachmittag von der Ostseestadt nach Hamburg fahren. Alle anderen Verbindungen entfallen.
Die Regionalzüge der DB Regio zwischen Lübeck und Hamburg sollen mit einer statt zwei Fahrten pro Stunde verkehren. Auf der Strecke zwischen Cuxhaven und Hamburg, die die BahnTochter Start Unterelbe betreibt, waren am Sonntag noch keine kompletten Ausfälle eingetragen. Auf der Teilstrecke zwischen Cuxhaven und Stade sollen allerdings Busse des Schienenersatzverkehrs anstelle der Züge fahren.
Die Hamburger S-Bahn plant für die beiden Streiktage mit einem durchgehenden 20-Minuten-Takt auf den Hauptlinien S1, S3 und S21. Die Verstärkerlinien S31, S2 und S11 fallen aus. Wer mit dem Metronom aus Niedersachsen oder der schleswigholsteinischen AKN reisen will, kann dagegen entspannt bleiben: Beide Unternehmen sind vom GDL-Streik nicht betroffen und bedienen den normalen Fahrplan.
Im Regional- und S-BahnVerkehr peile die Bahn bundesweit an, etwa 40 Prozent des Zugverkehrs zu bedienen. Das bedeutet: Wartezeiten und volle Züge!