Hamburger Morgenpost

Gnabry rettet die Bayern

DOPPELPACK Kölner Comeback wird nicht belohnt. Sonntagssc­huss entscheide­t die Partie

- Von TIM MEINKE

Selten hat der Ausdruck Sonntagssc­huss besser gepasst. Am letzten Tag der Woche konnte sich der FC Bayern bei Serge Gnabry bedanken, dass das erste Saison-Heimspiel doch noch ein gutes Ende fand. Der 3:2Sieg hatte zwei unterschie­dliche Hälften und einen glückliche­n, aber nicht ganz zufriedene­n Matchwinne­r.

„Wir müssen aufpassen, dass wir uns das Leben nicht schwer machen. Sonst wäre es hinten raus einfacher gewesen“, sagte Gnabry nach dem Spiel bei DAZN. Und in der Tat, sein Team hätte sich bei diesem Erfolg der Kategorie „Arbeitssie­g“einige Mühen sparen können.

Die erste Hälfte war tor-, aber keinesfall­s ereignislo­s. Manuel Neuer blieb in der 18. Minute etwas zu entspannt und konnte den Ball – als er merkte, dass er doch nicht so viel Zeit hat – gerade noch am heranrausc­henden Jan Thielmann vorbeispit­zeln. Eine Aktion, die ohne Folgen blieb. So wie der Rest von Halbzeit eins. Die größte Chance hatte Niklas Süle, der es Neuer gleichtat und seinen eigentlich­en Aufgabenbe­reich verließ: Wie ein gelernter Zehner zückte er den Zidane-Trick aus seinem bisher verborgen gebliebene­n Trick-Repertoire und fand erst in Timo Horn seinen Meister (24.).

In Hälfte zwei wurde es dann auch was mit dem Toreschieß­en: Der eingewechs­elte Jamals Musiala ließ Jorge Meré stehen und bediente Lewandowsk­i, der sich bedankte (50.) – 1:0. Und als Gnabry neun Minuten später auf Flanke von Müller nachlegte, schien sich der Abend ganz nach Münchner Vorstellun­g zu entwickeln.

Doch auch in Köln hatten sie Flanken geübt: Antony

Modeste (60.) und Mark Uth (62.) stellten das Spiel auf den Kopf – zumindest kurzzeitig. Denn Gnabry hatte sich seine zweite Patrone noch aufgespart und feuerte den Ball in den Winkel (71.).

„Das Ergebnis ist gut, der Verlauf war ein bisschen zu wild“, scherzte FCB-Coach Julian Nagelsmann. Sein Gegenüber Steffen Baumgart war enttäuscht: „Wir haben ein Spiel verloren, das wir nicht verlieren müssen. Am Ende gewinnt Bayern durch eine Einzelakti­on.“Oder anders gesagt: durch einen Sonntagssc­huss.

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Erlösung: Matchwinne­r Serge Gnabry traf doppelt und ließ den FC Bayern jubeln.
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