Hamburger Morgenpost

Neuer Trainer, altes Problem

ERNÜCHTERU­NG Dortmund geht 1:2 in Freiburg baden. „Dumme Fehler“befeuern alte Debatten

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Das alte Dortmunder Leid mit den vermeintli­ch kleineren Gegnern. Von fehlender Konstanz war in der Vergangenh­eit oft die Rede, als es um die Frage ging, warum der BVB im Meistersch­aftsrennen immer wieder den Kürzeren zieht. Besonders da, wo der FC Bayern verlässlic­h seine Punkte holt, patzen die Schwarz-Gelben. Erstes Beispiel der neuen Saison: die ernüchtern­de 1:2-Pleite in Freiburg.

Die Phrase vom „alten Lied“war längst in aller Munde, doch Marco Rose wollte sich auf die „Typisch BVB“-Diskussion nicht einlassen. „Wir haben am zweiten Spieltag ein Spiel verloren“, wiegelte der neue Trainer ab: „Das ändert nichts an unseren Ansprüchen.“Wollen Rose und sein Team den dritten Platz der letzten Saison toppen, muss der Coach trotzdem dafür sorgen, dass das bekannte Problem nicht zum wiederkehr­enden Leid wird.

Die Ambitionen werden schon seit Jahren durch zu viele Pleiten bei den „Kleinen“torpediert. Im Breisgau hatte es sich der BVB vor allem aber selbst zuzuschrei­ben. „Wir machen dumme Fehler. Wir können die Gegner nicht zu den Toren einladen, das darf nicht sein", schimpfte Manuel Akanji. „Schon gar nicht, wenn wir den Anspruch Champions League haben.“

Erst verschulde­te Felix Passlack den Freistoß, den Vincenzo Grifo zum 0:1 ins Netz drosch (6.), weil ihm der Ball versprang. Vor dem zweiten Gegentreff­er durch Roland Sallai (53.) verlor Jude Bellingham leichtfert­ig die Kugel. Mehr als der Anschlusst­reffer durch ein Eigentor von Freiburgs Yannik Keitel (59.) gelang nicht.

„Wir sind sehr enttäuscht, weil wir nach dem guten Start nachlegen wollten“, bedauerte Rose, der nun auf die Rückkehrer um Mats Hummels und Emre Can setzt. Um die alte Debatte schon früh im Keim zu ersticken, könnte ein Sieg gegen Hoffenheim am Freitag helfen. Vom Namen her wieder ein Gegner, der eher kleiner denn größer als der BVB ist.

 ??  ?? Verzweifel­te Gesichter: Dem fulminante­n 5:2-Sieg gegen Frankfurt zum Start folgte in Freiburg die Ernüchteru­ng.
Verzweifel­te Gesichter: Dem fulminante­n 5:2-Sieg gegen Frankfurt zum Start folgte in Freiburg die Ernüchteru­ng.

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