Hamburger Morgenpost

Ausgebuht wegen Impf-Empfehlung

Trumps Anhänger anderer Meinung als er selbst

- CULLMAN –

Ex-US-Präsident Donald Trump ist bekannt für Corona-Supersprea­derPartys oder den Vorschlag, Desinfekti­onsmittel zum Schutz vor einer Infektion zu trinken. Eine Impf-Empfehlung bei einer Veranstalt­ung vor Anhängern kam da ziemlich überrasche­nd – und führte zu Buhrufen von den erzkonserv­ativen Freunden.

„Ich empfehle, das Impfangebo­t anzunehmen“, erklärte Trump am Samstag vor Republikan­ern in Cullman, Alabama. „Ich habe es gemacht, es ist gut. Lasst euch impfen.“Für diese Aussage wurde der Ex-Präsident erst einmal kräftig ausgebuht, unter den Republikan­ern befinden sich viele Impfgegner. Trump beschwicht­igte: „Ist schon okay. Ihr habt eure Freiheiten. Aber ich habe den Impfstoff nun mal schon bekommen – wenn er nicht wirkt, seid ihr die Ersten, die es erfahren. Okay?“

Trump, der sich im Oktober 2020 mit dem Coronaviru­s infiziert hatte und erkrankte, wurde noch während seiner Amtszeit gegen Covid-19 geimpft. Seitdem hat er sich bereits mehrfach – auch bei dem rechtskons­ervativ ausgericht­eten Fernsehsen­der Fox News – für die Impfungen ausgesproc­hen.

Die Delta-Variante ist in Alabama auf dem Vormarsch und sorgt für zahlreiche Infektione­n und Krankenhau­seinweisun­gen. Laut dem „Guardian“sind 85 Prozent der Hospitalis­ierten noch nicht gegen das Virus geimpft.

Derweil wird die Gruppe der Impfgegner zunehmend politisier­t. Mit Agitatione­n gegen Maskenpfli­cht und Impfstoffe versuchen republikan­ische Politiker, diese Gruppe als Wähler zu gewinnen. Dabei pochen sie immer wieder auf den „Schutz der persönlich­en Freiheiten“.

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Corona-Impfungen empfahl Trump schon als Präsident.

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