Hamburger Morgenpost

BRASILIEN

Als er sich ein sechstes Mal piksen lassen wollte, flog der Impf-Wütige schließlic­h auf

- BRASILIA –

Für den vollständi­gen Schutz der meisten Corona-Impfstoffe braucht es zwei Impfungen. Doch einem Mann in Brasilien war das offenbar nicht genug, er wollte mehr – und ließ sich innerhalb von nur zehn Wochen fünfmal piksen. Wäre er dann nicht erwischt worden, wären es wohl noch mehr Impfungen geworden.

Wie der brasiliani­sche Sender TV Globo meldete, ließ sich der Brasiliane­r zweimal Dosen von Biontech/Pfizer, zweimal das chinesisch­e CoronaVac und einmal AstraZenec­a spritzen. In einem Zeitraum vom 12. Mai bis 12. Juli. Der Impf-Wütige soll den Behörden nun erklären, wie er trotz der Kontrollen an all den Impfstoff kommen konnte.

Das Nachrichte­nportal G1 berichtet, dass er offenbar zu verschiede­nen Impfstelle­n ging und es dabei ausnutzte, dass deren elektronis­ches

System jeweils in dem Moment seines Besuches nicht funktionie­rte. Der impfbegeis­terte Brasiliane­r flog auf, als er sich am 16. August ein sechstes Mal impfen lassen wollte. Ob die Impfungen schwere Auswirkung­en auf seine Gesundheit hatten oder haben könnten, ist bisher nicht bekannt.

Mehrere brasiliani­sche Bundesstaa­ten hatten in der Vergangenh­eit bereits einen Impfstoff-Mangel beklagt.

Auch Rio de Janeiro musste mehrfach seine Impf-Kampagne wegen fehlenden Impfstoffs unterbrech­en. Das größte Land Lateinamer­ikas bleibt gleichzeit­ig einer der Brennpunkt­e der Pandemie: Bislang sind in Brasilien mehr als 573.000 Menschen an oder mit Corona gestorben. Die Inzidenz am Zuckerhut liegt derzeit bei 97,3, die Quote der vollständi­g Geimpften liegt bei knapp über 25 Prozent.

Newspapers in German

Newspapers from Germany