Hamburger Morgenpost

Hamburgs Handballer feiern Sensations-Sieg

HANDBALL Sensation: Aufsteiger feiert ersten Bundesliga-Sieg. Bitter Bester

- NILS WEBER nils.weber@mopo.de

Große Party nach erstem Erfolgserl­ebnis in der Bundesliga:

Festtag im Volkspark! Der Handball Sport Verein Hamburg hat für die erste Sensation der Saison gesorgt. Der Aufsteiger gewann gegen den zweimalige­n Deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen nach 60 Minuten voller Kampf und Leidenscha­ft mit 32:27 (16:15). Überragend beim Premieren-Sieg des HSVH in Liga eins: Keeper-Riese Johannes Bitter. Ein entscheide­nder Joker: Kanonier Finn Wullenwebe­r. Matchwinne­r: das Team.

Als die Schlusssir­ene ertönte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Die Spieler rannten und hüpften über das Parkett der Barclaycar­d Arena, sprangen sich in die Arme, tanzten im Kreis und aus den Boxen der Arena dröhnte „Oh, wie ist das schön!“, mitgesunge­n von den 3067 Zuschauern, die mit ihren Helden die Welle machten.

„Das war geil!“, jubelte Torwart-Gigant Bitter nach dem wichtigen ersten Sieg der Saison gegen den Favoriten. Ein Coup. „Wir hatten heute nichts zu verlieren und haben das Allerbeste daraus gemacht. Wir haben an uns geglaubt.“

Nicht zu fassen, was der 39-Jährige hielt. Er trieb das Star-Ensemble der Löwen um Kapitän Uwe Gensheimer und Spielmache­r-Genie Andy Schmid phasenweis­e zur Verzweiflu­ng.

18 Paraden, darunter zwei Siebenmete­r, fast 40 Prozent gehaltene Bälle. „Wir hatten heute einen überragend­en Jogi im Tor“, betonte HSVH-Kapitän Niklas Weller. Sogar ein Tor war Bitter gelungen – in den leeren Löwen-Kasten.

Von Anpfiff an hatten Bitter und eine grandios arbeitende Abwehr, die „mit super-viel Kampf und Herz“(O-Ton Weller) zu Werke ging, dem Favoriten das Leben schwer gemacht. Auch im Angriff lief es, sodass der HSVH die erste Halbzeit leicht dominierte.

Beeindruck­end, dass sich die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen weder von einem kleinen Fehlstart in die zweite Halbzeit (17:19/35.) noch von einem 1:4-Tore-Lauf zum 23:24 (49.) aus der Spur bringen ließ, sondern auch nach Fehlwürfen mutig blieb.

Vor allem Joker Finn Wullenwebe­r stach. Der Rückraum-Shooter, der erst nach der Pause gekommen war, feuerte den Ball sechsmal in die Maschen. „Er hat es überragend gemacht und sich ein Herz genommen“, lobte Bitter.

In den Schlussmin­uten war es der Außenseite­r, der den größeren Willen und Killerinst­inkt auf die Platte brachte und sich in einen Rausch spielte und von 28:27 (57.) davoneilte.

„Ich bin wahnsinnig stolz auf uns“, sagte Weller.

„Und es ist unfassbar wichtig, dass wir die ersten Punkte geholt haben.“Und was für welche! Sensations­Zähler. Oder um es mit den Worten von Coach Jansen zu sagen: „Wer zwei Punkte gegen die Rhein-Neckar Löwen einplant, der kann nicht ganz dicht sein.“

Ich bin wahnsinnig stolz auf uns. Und es ist unfassbar wichtig, die ersten Punkte geholt zu haben. Niklas Weller, Kapitän des HSVH

STATISTIK, Tore HSVH: Wullenwebe­r (6), Forstbauer (5), Weller (5/1), Valiullin (4), Bergemann (4), Schimmelba­uer (2), Mortensen (2), Bauer (2), Tissier (1), Bitter (1); Zeitstrafe­n: 3/6; Rote Karte: Abutovic (grobes Foul/46.); bester Werfer Löwen: Gensheimer (6/3)

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